Anfeindung bis zur Abstrusität
„A Universal Hostility” von Carla Jordão mit dem Ensemble des Folkwang Tanzstudios an der Folkwang Universität der Künste Essen-Werden
Vor zwei Wochen war sie gerade beim Deutschen Tanzpreis in Essen als Ehrengast und Preisträgerin des letzten Jahres vor Ort. Trotz eines gerade überstandenen schweren Autounfalls frisch und wach wie immer. Am heutigen 1. November feiert Reinhild Hoffmann ihren achtzigsten Geburtstag. Gemeinsam mit ihren beiden Weggefährtinnen Pina Bausch und Susanne Linke hat sie nicht nur an der Essener Folkwangschule unter Kurt Jooss studiert, sondern gilt sie vor allem auch als Pionierin des deutschen Tanztheaters. Als ehemaliger Ko-Direktorin des Folkwang-Tanzstudios und späterer Leiterin des Bremer Tanztheaters wie auch als Choreografin am Schauspielhaus Bochum hat sie Generationen von Tänzerinnen und Tänzern mit ihrer signifikanten Handschrift geprägt und Stücke auf den Weg gebracht, die zu den Meilensteinen des Genres zählen, allen voran etwa „Solo mit Sofa“, 1977, oder „Callas“, 1983.
Unvergesslich bleiben neben Hoffmanns zahlreichen künstlerischen Kooperationen vor allem auch ihre stilbildende Zusammenarbeit mit Gerhard Bohner in Bremen, wo sie gemeinsam die Rekonstruktion des Triadischen Balletts im Jahr 1977 realisierten. Seit 1995 arbeitet Reinhild Hoffmann als freie Choreografin und Opernregisseurin mit einem starken Bewegungsfokus in Berlin.
Für ihren unermüdlichen Einsatz auf dem Gebiet des Tanzes wurde sie neben Auszeichnungen wie dem Deutschen Kritikerpreis oder dem Bundesverdienstkreuz im Jahr 2022 mit dem Deutschen Tanzpreis für ihr Lebenswerk geehrt. Die Ehrung versah sie sebstverständlich mit einem Solo, für das sie selbst auf der Aalto Bühne bei der Gala Fragmente ihres Lebenswerks tanzte und damit ihre unübertreffliche Schaffenskraft unter Beweis stellte. Chapeau!
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