„Der grüne Tisch“ von Kurt Jooss, ca 1964/65: v.r.n.l Günter Pick, Hiltrud Blank,  Ulrich Roehm, Pina Bausch, hinten Jean Cébron als Tod

„Der grüne Tisch“ von Kurt Jooss, ca 1964/65: v.r.n.l Günter Pick, Hiltrud Blank, Ulrich Roehm,Pina Bausch, hinten Jean Cébron als Tod

Alles Gute zum 75. Geburtstag, Günter!

tanznetz.de gratuliert Günter Pick herzlich zum Geburtstag am 4. November

Von Essen nach Toronto, von New York nach Düsseldorf, von Aachen nach München führte Günter Picks abwechslungsreiche Tanzkarriere.

München, 03/11/2018

Einige Jahre brachte Günter Pick mit seiner Blogreihe „Pick bloggt…“ frischen Wind in unsere Redaktion. Kaum ein anderer hatte so viel gesehen, so viele KollegInnen im Laufe der Jahre kennengelernt und konnte so immer wieder aus dem Nähkästchen der deutschen und internationalen Tanzlandschaft plaudern. Persönliche Erinnerungen an seine Zeit als aktiver Tänzer, Begegnungen mit den ‚Großen‘ und ‚Kleinen‘ der Tanzszene würzten seine Blogbeiträge und gaben Einblick in persönliche Tanzgeschichte(n). Heute wird Günter Pick 75 Jahre - ein Anlass herzlich zu gratulieren, noch einmal Danke zu sagen, für die vielen schönen Lesestunden, und alles Gute für die Zukunft zu wünschen!

Günter Picks Weg als Tänzer begann in Essen, wo er an der Folkwangschule unter Kurt Jooss studierte. Dort wurde er, wie könnte es anders sein, schon bald in Jooss’ berühmtem Werk „Der grüne Tisch“ besetzt. So sehr er auch die Rolle des Fahnenträgers mochte, zog es ihn doch mehr und mehr zum klassischen Repertoire. Ein Angebot vom National Ballet of Canada, das mit seinem englischen Repertoire an eine lange klassische Tradition anknüpfte, kam da gerade recht. War man schon einmal über dem Atlantik, folgte ein Aufenthalt in New York City, der Tanzstadt des 20. Jahrhunderts schlechthin. Nach einigen Monaten zog es Günter dann jedoch wieder nach Europa, wo ein Engagement in Gelsenkirchen auf ihn wartete, denn dort studierte Janine Charrat gerade Stravinskys „Perséphone“ ein. Doch schon bald suchte er neue Herausforderungen und wechselte nach Düsseldorf zu Erich Walter. Es folgten nationale und internationale Gastspiele und auch die Folkwang-Vergangenheit ließ Günter nicht los. So tanzte er erneut im „Der grünen Tisch“, u.a. mit Pina Bausch, die er noch aus Essen kannte.

Das Ende der aktiven Tänzerkarriere war für Günter Pick kein Grund das Theater zu verlassen. Nach Ulm ging er als Ballettchef, später nach Augsburg in gleicher Funktion. Sich in Schwaben zur Ruhe zu setzen, fiel ihm jedoch nicht ein, warteten in Paris doch noch Einladungen für spannende Zusammenarbeiten mit KünstlerInnen wie etwa Piere Henry. So mobil und bewegt wie ein Tänzerleben nun mal ist, sollte es schon bald weitergehen, diesmal in die Kaiserstadt Aachen. „Othello und Desdemona“ mit der Musik von Gerald Hummel beeindruckte Hellmuth Matiasek, Intendant am Theater am Gärtnerplatz in München, so sehr, dass er Pick in die bayerische Hauptstadt berief. Elf arbeitsintensive und erfolgreiche Jahre verbrachte er als Ballettdirektor an der Isar, wohin er übrigens auch den „Grünen Tisch“ holte, bevor er vom Theater ‚hinter den Schreibtisch‘ wechselte. In der Künstlervermittlung der Bundesagentur für Arbeit griff er nun bis zum Pensionsalter jungen KollegInnen unter die Arme. Anschließend war er im Vorstand des Förderverein Tanzkunst Deutschland, der damals den Deutschen Tanzpreis verlieh.

Doch auch heute trifft man Günter Pick nicht nur bei großen Ereignissen wie etwa der Verleihung des Deutschen Tanzpreises in Essen, auch in freien Spiel- und Produktionsstätten wie etwa der Brotfabrik in Bonn ist er häufiger Gast.

Wir wünschen Günter Pick alles Gute zu seinem 75. Geburtstag und hoffen, dass er die deutsche Tanzlandschaft noch lange mit seinem Engagement, seiner Begeisterung und seinem Wissen bereichert.

 

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