Choreografie-Wettbewerb für junge Leute: Drei Preise

„„Ich glaube, dass wir mit dem ersten Choreografie-Wettbewerb für junges Publikum dem Tanzfestival einen neuen Push geben können.“ Über die rege Teilnahme unterschiedlichster Jung-Choreografen freut sich „Dschungel“-Hausherr Stephan Rabl, der mit der Prämierung der Gewinner das „szene bunte wähne“-Tanzfestival beendete.

Bis auf drei Vormittagsveranstaltungen waren die 34 Vorstellungen der neunten Festival-Ausgabe mit Produktionen aus Belgien, Italien, Luxemburg und Österreich ausverkauft.

DIE FLAMEN Die Vorreiterschaft der flämischen Tanzszene unterstrichen die Produktionen des Genter Theaterhauses Kopergieterey. In „Brief“, einer internationalen Koproduktion, an der auch der „Dschungel“ beteiligt war sowie „Shelter“ und beim Gastspiel des Ensembles Victoria traten Kinder und Jugendliche auf. Das besondere Talent der Flamen liegt im ungezwungenen Umgang mit den jungen Darstellern. Ihre Kreativität wird angeregt und in die Produktion eingebracht.
Johanna Figl („szene bunte wähne“-Tanzfestival) und Marianne Artmann („Dschungel“) orten dagegen bei mancher heimischen Produktion immer noch das Überwiegen pädagogischer Vorgangsweisen. Figl: „Man darf Kindern ruhig mehr zutrauen, darf frecher und experimenteller sein.“ Schlimm sei auch der Hang zur „Kindertümelei“, das künstlich hergestellte Lieb-sein-Wollen zum jugendlichen Publikum.

WETTBEWERB Solche Tendenzen ließen sich allerdings bei den Arbeiten der zehn Teilnehmer am Choreografie-Wettbewerb nicht ausmachen. Schwierig schien dagegen die präzise Einschätzung für welches Zuschauer-Alter die Tanz-Entwürfe geeignet waren.

Den Hauptpreis in der Höhe von 6.000€ erhielt der an der Linzer Bruckner-Privatuni studierende Jianan Qu, gefolgt von Florian Berger (Konservatorium Privatuni Wien) und dem blutjungen Choreografinnen-Duo Mira Kapfinger & Dorothea Zeyringer. An die Preisvergabe wurden Bedingungen zur weiteren Ausarbeitung der Stücke geknüpft, die 2007 im „Dschungel“ präsentiert werden sollen.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier