Das Mögliche im Unmöglichen
„Inhabit the Impossible“ von Dans.Kias & Guests als Uraufführung im Wiener WUK
In Paris war Uraufführung, in Brüssel wurde das Stück gezeigt: Nun also die Wien-Premiere der heimischen Choreografin Saskia Hölbling im Kasino am Schwarzenbergplatz mit „Jours Blancs“. In den „Weißen Tagen“, einem fünfzigminütigen Solo, scheint die großgewachsene Frau auf der Suche nach dem, was Frausein ausmacht.
Anders als in ihren letzten Ensemblearbeiten setzt Hölbling auf Zutaten, die dem Genre Tanztheater sehr vertraut sind. Rote Fäden durchziehen den Bühnenraum, Badewanne, Kübel, Handtücher. Den Abend leiten Walzerklänge ein, auf die Heinz Ditsch dramaturgisch präzise trockene und flirrende Musikszenerien folgen lässt. Bedächtig entledigt sich Hölbling des Kleids und macht in der Wanne ihren Unterleib sichtbar. Zwischen den Beinen greift und sucht die Frau nach dem Etwas. Nach der geschlechtlichen Bestimmung. Sie rutscht auf dem Boden sitzend, versucht sich zu spüren und wird eindringlich, wenn sie ihren Unterleib mit Wäschekluppen anzwickt.
Ob Hölbling sich künftig verstärkt der Ausarbeitung kritischer genderspezifischer Performances widmet? Das wäre nach all ihren körpermaterial-orientierten Recherchen ein politischer Weg
Mit freundlicher Genehmigung des Kurier
Noch keine Beiträge
basierend auf den Schlüsselwörtern
Please login to post comments