Doris Uhlich und Michael Turinsky in „Ravemachine“

Doris Uhlich und Michael Turinsky in „Ravemachine“

„Tanz der Menschlichkeit“

Nestroy Spezialpreis für Doris Uhlich und Michael Turinsky mit „Ravemachine“

„Doris Uhlich versteht es mit ihren Arbeiten, Genregrenzen zu sprengen. Bei Ravemachine kreierte sie gemeinsam mit dem Theoretiker und Choreografen Michael Turinsky einen Tanz der Menschlichkeit. Das Miteinander auf der Bühne erzeugt eine soghafte Dynamik, die beide Künstler völlig befreit von jeglichen Körperklischees zeigt.“

Wien, 17/11/2017

Das Stück „Ravemachine“ von Doris Uhlich mit Michael Turinsky, eine Koproduktion von brut, insert Theaterverein und WUK performing arts, wurde gestern Abend mit dem Nestroy Spezialpreis ausgezeichnet. Es gab Standing Ovations für das Plädoyer der beiden Künstler*innen gegen Ausgrenzung und für gesellschaftliche Solidarität.

„Doris Uhlich versteht es mit ihren Arbeiten, Genregrenzen zu sprengen. Bei Ravemachine kreierte sie gemeinsam mit dem Theoretiker und Choreografen Michael Turinsky einen Tanz der Menschlichkeit. Das Miteinander auf der Bühne erzeugt eine soghafte Dynamik, die beide Künstler völlig befreit von jeglichen Körperklischees zeigt“, zitierte Moderator Peter Fässlacher bei der Preisverleihung die Jurybegründung.

In ihrer Rede betonte Doris Uhlich, dass Michael Turinsky und sie bewusst ein Stück über einen Menschen mit einer physischen Behinderung gezeigt hätten, das geradlinig und kraftvoll mit Sehgewohnheiten bricht. Michael Turinsky hielt ein mitreißendes Plädoyer für Solidarität. „Leider muss ich beobachten, dass die Ausgrenzung und Hierarchisierung von Menschen in diesem Land wieder ein bisschen salonfähiger geworden sind. Ich selbst habe das Glück in einer Stadt zu leben, in der politische Kräfte die Verantwortung tragen, die mir ein produktives und autonomes Leben ermöglichen. Ich wünsche mir dieses gute Leben für alle Menschen, egal ob sie behindert sind oder nicht und egal ob sie glücklicherweise in diesem Land geboren wurden oder in einem anderen Land. Meine Bewunderung gilt all den Menschen, die sich unermüdlich dafür einsetzen, unsere Gesellschaft solidarischer zu machen.“

Die Choreografin und Performerin Doris Uhlich erhielt 2013 den „award outstanding artist“ des bm:ukk und war 2011 und 2015 „Tänzerin des Jahres“ in der Zeitschrift tanz. Neben ihren eigenen Produktionen unterrichtet sie u. a. als Lehrbeauftragte am Max Reinhardt Seminar. Michael Turinsky, der von Geburt an körperbehindert ist, hat mit 26 Jahren nach dem Studium der Philosophie zum Tanz gefunden. Seine Solostücke zeigte er u.a. bei ImPulsTanz und im Tanzquartier. Außerdem forscht und publiziert er im Feld der Disability Studies, u.a. zum Thema des inklusiven Tanzes.

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