"Brahms - Glaube Liebe Hoffnung" von Guido Markowitz am Theater Pforzheim

"Brahms - Glaube Liebe Hoffnung" von Guido Markowitz. Tanz: Ensemble

Was lange währt, wird endlich gut

Das Ballett Theater Pforzheim tanzt am 2. Weihnachtsfeiertag Guido Markowitz´ Ballett „Brahms – Glaube Liebe Hoffnung“ im Großen Haus.

Das im Juni in Österreich uraufgeführte Tanzstück erlebt damit seine Pforzheimer Premiere. Knapp zwei Wochen später wird erstmals der zum Tanzstück entwickelte Film „Eremiten“ im Kino gezeigt.

Pforzheim, 10/12/2021

Glücklich zeigt sich Ballettdirektor Guido Markowitz über die Pforzheimer Premiere seines Brahms-Balletts an Weihnachten: „Die Pandemie hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Wir haben das Tanzstück letztes Jahr während des Lockdowns entwickelt. Nun freuen wir uns, es hier zuhause gemeinsam mit der Badischen Philharmonie Pforzheim auf der Bühne unserem Publikum zeigen zu können.“ Das Besondere an der Pforzheimer Premiere: Das Orchester wird gemeinsam mit Generalmusikdirektor Robin Davis in die Bühnenhandlung integriert. Mit Charles Antoni und Tse-Wei Wu schlüpfen zudem zwei neue Ensemblemitglieder in Hauptrollen. Intendant Thomas Münstermann: „Die Vielfalt unseres Balletts ist ein Markenzeichen, das wir hier entwickelt haben – von zeitgenössischem Bühnentanz in der Songrevue „Freedom“ über die Choreografie in der Operette „Märchen im Grand-Hotel“ bis jetzt zu einem Stück auf Brahms´ 1. Sinfonie.“ Grund zur Vorfreude hat das Pforzheimer Publikum allemal: „Brahms – Glaube Liebe Hoffnung“ wurde an den verschiedenen Gastspielorten, wo das Ballett bereits zu sehen war, von Presse und Publikum hochgelobt.

Im Zentrum des Stückes stehen die drei universalen menschlichen Grundhaltungen des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung. Markowitz gestaltet sie als drei Figuren einer assoziationsreichen und emotionalen Handlung. Gemeinsam führen sie an einen felsigen Niemandsort durch ein Dickicht seelischer Erfahrungen und innerer Verstrickungen. Durchbrochen von elektronischen Einspielungen, die Fabian Schulz komponierte, einzelnen Versen, die die Tänzer*innen gemeinsam schriftlich entwickelten, und verwoben mit Samuel Barbers sehnsuchtsvollem Adagio aus dem Jahr 1936 als Auftakt des Abends, durchlebt das Publikum mit „Brahms – Glaube Liebe Hoffnung“ so eine episodisch komplex gebaute, erzählstarke Tanzparabel, die die Bewegungs- mit der Videokunst, das Tanztheater mit Zeitgenössischem Tanz und neoklassischen Momenten vereint.

Passend zur Pforzheimer Premiere wird der Tänzer und Tanzregisseur Mirko Ingra zwei Wochen später, Anfang Januar, gemeinsam mit dem Ballett Theater Pforzheim seinen Tanzfilm “Eremiten“ präsentieren. Der Film ist das Ergebnis einer monatelangen künstlerischen Erforschung des Brahms-Tanzstücks durch die Tänzerinnen und Tänzer Pforzheimer Ensembles. Ingrao, der in dem Stück selbst eine wichtige Rolle ausfüllt, greift in surrealen und poetischen Bildern die choreografischen Visionen und die Erzähllinie von Guido Markowitz auf und bearbeitet gleichzeitig die Mit-Autorenschaft der Tänzerinnen und Tänzer, ohne die dieses zeitgenössische Tanzstück nicht möglich gewesen wäre. Für das Publikum wird so auf neue Weise die Kunstform des Zeitgenössischen Tanzes am äußersten Rand seiner Möglichkeiten sichtbar. Bei der Weltpremiere des Films am 7. Januar 2022 wird das Publikum zudem Ausschnitte aus der Bühnenaufführung sowie lebendigen Austausch und Gespräche mit dem Ballettensemble genießen können.

Die Idee zu diesem Filmprojekt stammt von Tanzdramaturgin Alexandra Karabelas. Es ist Teil des vom Land geförderten "Digital Dance Lab" des Ballett Theater Pforzheim. "Eremiten" wird ab 8. Januar 2022 sechs Wochen lang täglich im Schmuckmuseum im Reuchlin-Haus zu sehen, wo mehrere Szenen für den Film entstanden sind.

 

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