„Rhythmischer Spaß“ der Vorschulklassen

Glanzvolles Jubiläum

Die Ballettschule des Hamburg Ballett feiert mit „Erste Schritte“ ihren 40. Geburtstag

Alle zwei Jahre präsentiert die Ballettschule des Hamburg Ballett „Erste Schritte“ – einen Querschnitt durch die Arbeit aller Klassen. Dieses Jahr fiel die Vorstellung mit dem 40. Geburtstag der Schule zusammen.

Hamburg, 01/05/2018

Alle zwei Jahre präsentiert die Ballettschule des Hamburg Ballett „Erste Schritte“ – einen Querschnitt durch die Arbeit aller Klassen, von den Kleinen in den Vorschulklassen bis hinauf zu den Theaterklassen. Dieses Jahr fiel die Vorstellung mit dem 40. Geburtstag der Schule zusammen, und das abwechslungsreiche Programm stellte einmal mehr unter Beweis, wie gut die Schule unter der Pädagogischen Leitung von Gigi Hyatt für die Zukunft aufgestellt ist.

John Neumeier, Direktor der Schule, hatte für diesen festlichen Anlass „das beste Geschenk, das man der Ballettschule machen kann“ mitgebracht, wie er in seiner Moderation sagte: eine eigene Choreografie auf 40 Tänze von Ludwig van Beethoven – für jedes Jahr einen Tanz. Anlass für diesen choreografischen Blumenstrauß war die Recherche für sein „Beethoven-Projekt“, das zu Beginn der Ballett-Tage am 24. Juni uraufgeführt wird. Dabei habe er, so Neumeier, in den Kompositionen Beethovens viele Tänze gefunden und 40 davon zu einer ineinander übergehenden rund einstündigen Choreografie zusammengestellt. Herausgekommen ist ein bunter tänzerischer Querschnitt durch alle Klassenstufen. Diese 40 Tänze sind eine höchst anspruchsvolle Komposition, die ebenso viel Humor und Witz in sich vereinigt, wie auch wunderschön getragene Ensembles und einige wenige Pas de deux sowie ein Solo, bei dem Alessandro Frola auf ganzer Linie zu überzeugen vermochte. Zum Schluss steigert sich das Ganze zu einem glanzvollen Finale, bei dem noch einmal die ganze Schule auf der Bühne zusammenkommt.

Der erste Teil des Jubiliäumsabends bestand jedoch aus ausgewählten Einzelstücken. Los ging‘s mit einem „Rhythmischen Spaß“, der es in sich hatte: eine muntere Choreografie für die Vorschulklassen A, B und C von Ann Drower zu Musik von Madou Djembe. Sie verlangt von den Kleinen nicht nur ein gutes Rhythmusgefühl und Musikalität, sondern auch ein gerüttelt Maß an Disziplin, damit all die Formationen und Schrittfolgen wirklich gut klappen. Man kann nur ahnen, wie viel Arbeit dazugehörte, um die 63 (!) Jungen und Mädchen im Zaum und in der Reihe zu halten!

Danach folgte ein modernes Stück für die Theaterklassen VII und VIII, das Stacey Denham gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern nach einem Zitat von John Neumeier erarbeitet hatte: „To inspire, challenge and change a troubled world with our strength, humanity and commitment“. Es sind rhythmisch geprägte Variationen, die vor allem am Schluss zusammen mit der Musik einen starken emotionalen Sog entwickeln.

Weiter ging’s ganz klassisch mit einem Pas de trois aus „Nussknacker“ in der Choreografie von Marius Petipa, den Angelina Jung und Liv Kukla aus der Ausbildungsklasse III der Mädchen zusammen mit Caspar Sasse aus den Ausbildungsklassen IV-VI der Jungen mit viel Sorgfalt und Präzision auf die Bühne brachten – alle Achtung!

Gut gelungen die choreografisch und tänzerisch höchst anspruchsvolle „Bach Suite 2“ von John Neumeier, blitzsauber getanzt von den Theaterklassen VII und VIII – eine große Leistung, bei der vor allem Airi Suzuki und Alessandro Frola brillierten.

Von beachtlich hohem Niveau zeugte auch anschließend der Pas de trois aus „Paquita“, den Mao Hashimoto, Sengwon Lee und Francesco Cortese aus den Ausbildungsklassen VI mit viel Hingabe zelebrierten.

Schmissig zum Abschluss vor der Pause dann noch ein Ausschnitt aus Neumeiers „On the Town“ zu Musik von Leonard Bernstein – Thomas Krähenbühl, Chiara Ruaro, Lucas Praetorius und die Theaterklassen VII und VIII durften da nochmal so richtig zeigen, wie hoch das Niveau ist, auf dem sie ihre Ausbildung absolvieren. Das Publikum im ausverkauften Opernhaus war zu Recht völlig begeistert und belohnte alle Schülerinnen und Schüler sowie die Ballettmeister*innen und Pädagog*innen mit lang anhaltendem Beifall.

 

Kommentare

Noch keine Beiträge