Erster internationaler Choreographic Captures Wettbewerb

Die Gewinner stehen fest

Am Samstag, den 31. Mai, kürten Walter Heun von JOINT ADVENTURES und das Jurymitglied Portland Green in der Villa Stuck die Sieger des ersten choreographischen Kurzfilmwettbewerbes.

München, 03/06/2008

Am Samstag, den 31. Mai, kürten Walter Heun von JOINT ADVENTURES und das Jurymitglied Portland Green in der Villa Stuck die Sieger des ersten choreographischen Kurzfilmwettbewerbes. Die fünf Gewinner erhielten neben Geldpreisen in unterschiedlicher Höhe jeweils auch eine Auszeichnung in der Kategorie Kino: Ab Herbst werden die prämierten Choreographic Captures im süddeutschen Raum im Kino zu sehen sein.
Den ersten Preis, einen Geldpreis in Höhe von 2000,- Euro sowie einen Kinopreis, erhielt die erst 22-jährige Lettin Anna Dubrovska für ihren Beitrag „Rush“. Die Jury lobte ausdrücklich das schlüssige Gesamtkonzept ihres knapp 60-sekündigen Clips sowie das optimale Zusammenspiel von Choreographie und bewegten Räumen. Den mit 1000,- Euro dotieren zweiten Preis und einen weiteren Kinopreis bekam der Schweizer Choreograph Philippe Saire für „Faire diversion“. Daneben verlieh die Jury drei dritte Preise: an den Kroaten Zec Zeljko Jancic für „Waterish“, an den Briten Wayne McGregor für „Tremor“ sowie an den ebenfalls aus Großbritannien stammenden Alex Reuben für „Que pasa“. Die Gewinner des dritten Preises dürfen sich jeweils über 500 Euro sowie je einen Kinopreis freuen. 64 Künstler aus mehr als 20 Ländern hatten sich an diesem Wettbewerb beteiligt und an die 100 Choreographic Captures eingesandt. Eine unabhängige internationale Jury bestehend aus Guy Gypens (künstlerischer Direktor, Kaaitheater, Belgien), Portland Green (Interim Direktor, CAPTURE; Direktor, Portland Green Cultural Projects, Großbritannien) und Dieter Schneider (Redakteur und Regisseur beim ZDF, Deutschland) entschied Ende Mai über die Gewinner. Der Wettbewerb wurde erstmals im März dieses Jahres von JOINT ADVENTURES ausgeschrieben. Dokumentarfilmer, Choreographen, Tänzer und Art Designer aus der ganzen Welt waren eingeladen, maximal 60-sekündige choreographische Kurzfilme, so genannte „Choreographic Captures“, zu kreieren, die sich mit verschiedenen Darstellungsarten von Choreographie und Bewegung im Film auseinandersetzen. Ziel des Projektes ist es, das Format des Werbeclips neu, d.h. rein künstlerisch zu besetzen. Die besten Choreographic Captures werden ab Herbst 2008 unter dem Motto „art for those who didn’t ask for it!“ als Kunst im (medialen) öffentlichen Raum gezeigt. Neben der Ausstrahlung in ausgewählten deutschen Kinos wird eine eigene Internetseite für die weitere Verbreitung in der Öffentlichkeit sorgen. Der Choreographic Captures Wettbewerb ist Teil des Projektes transACTION, ein transdisziplinäres Labor für Tanz- und Medienkunst.
Die Gewinner des ersten Choreographic Captures Wettbewerbes im Überblick: 1. Preis und Kinopreis Anna Dubrovska: „Rush“ Geboren in Riga erhält Anna Dubrovska (Russland) bereits im Alter von drei Jahren mit Tanzunterricht. 2003 beginnt sie ihr Studium an der Kulturakademie Lettland, das sie mit einem 30-minütigen choreographischen Film beendet. 2008 schreibt sie sich für ein Masterstudium in Regie an der Kulturakademie Lettland ein.
Rush Choreographin: Anna Dubrovska Regie: Anna Dubrovska Too narrow. Too numbed. Too equal.
So wake up, stand up and scream! (Anna Dubrovska) Jurybegründung: „Der Film ging voll auf die Ausschreibung und die Form eines Choreographic Captures ein. Er nutzte gleichzeitig die kreativen Potenziale der Choreographie und des Films/Videos. Die Choreographie war technisch und dynamisch sehr gut ausgeführt, ebenso wie die Kamerabewegung, die Wahl der Einstellungen, der Einsatz von Sound und Musik und der Schnitt.“ 2. Preis und Kinopreis Philippe Saire: „Faire diversion“ Philippe Saire (Schweiz) gründet 1986 seine eigene Kompanie, mit welcher er 24 Choreographien einstudiert. 1998 erhält er den Prix d’auteur (Rencontres Chorégraphiques Internationales de Seine-Saint-Denis), 2004 den Schweizer Tanz- und Choreographiepreis.
Faire diversion Choreograph: Philippe Saire Regie: Philippe Saire „Faire diversion” (create a smoke screen) is a very free video adaption of the show „Could I just draw your attention to the brevity of life?”, created in November 2006 in Lausanne. In a very allegorical fashion, the film shows a man trying in vain to catch a black man. A search for his childhood, for his aptitude for entertainment, for his lost naivety. (Philippe Saire) 3. Preis und Kinopreis Zec Zeljko Jancic: „Waterish“ Zec Zeljko Jancic (Kroatien) lebt und arbeitet in Wien und Rijeka. Er studierte an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten und ist seit 1990 als freischaffender Künstler tätig. Er unterrichtet Bewegungstheater, Tanz und Mime an unterschiedlichen Theaterhäusern, Festivals und Schulen.
Waterish Choreograph: Zec Zeljko Jancic Regie: Zec Zeljko Jancic Waterish erzählt die Geschichte eines Reisenden in einer fremden Stadt. Die Szenerie führt in ein besetztes Haus: ein Squat, das der Reisende als Zufluchtsort gewählt hat. Aufgrund der Gegebenheiten in dem Squat wird er mit existenziellen Fragen und Ängsten konfrontiert. (Zec Zeljko Jancic) 3. Preis und Kinopreis Wayne McGregor: „Tremor“ Wayne McGregors (Großbritannien) Arbeiten konzentrieren sich auf die Verbindung von Tanz, Film, Musik, visuellen Künsten und Technologie. 2006 wurde er als Choreographer in Residence zum Royal Ballet nach London gerufen. Daneben choreographiert er für das Glastonbury Festival, das Ballet de l’Opéra de Paris und die Mailänder Scala. Er hat mehrere Preise gewonnen, darunter einen Olivier Award for Best New Dance Production, einen South Bank Show Award und einen Time Out’s Live Award.
Tremor Choreograph: Wayne McGregor Regie: Ravi Deepres Set in a Hush House, a lone dancer captured in an industrial world becomes physically charged by powerful raw frequency sound. The striking combination of choreography, sound and fast cutting style creates a visceral and apocalyptic impact. (Wayne McGregor) 3. Preis und Kinopreis Alex Reuben: „Que pasa“ Als Tanzfilmmacher und DJ verknüpft Alex Reuben (Großbritannien) in seinen Arbeiten Tanz, Musik, Malerei und politische Sachverhalte. Seine Kurzfilme wurden im Guggenheim Museum, New York und der Cinémathèque, Paris gezeigt. Que Pasa Choreograph: Alex Reuben Regie: Alex Reuben As a DJ I played this track a lot. One evening I was at a friend’s nightclub and saw a sensuous dancer, Louise James, dancing to a track from the same album.
Que Pasa is an uncut, black and white sequence of Louise dancing in silhouette to a Latin jazz soundtrack by Horace Silver. The form oscillates between figurative and abstract, positive and negative. I used the blue screen technique to convey a sense of sculpting and to best contain, express and highlight the anthropology of Louise’s fluid, sensual and social dance - her pure expression and creativity in movement. To recreate that naturalness, Louise had to drink a half of bottle of Jack Daniels! (Alex Reuben) Eine spezielle Erwähnung erhielten zudem: Nikolaj Larsen (DK), Valerié Marsac (D), Oskars Rupenheits (UK) und Chris Clow (UK).

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