„Cloud Gate“-Studio abgebrannt

Fundus vernichtet

Taipeh, 28/02/2008

Ein durch einen Kurzschluss ausgelöster Brand hat am letzten Tag des chinesischen Neujahrsfestes das Studio des weltberühmten taiwanischen Cloud Gate Dance Theatre vernichtet. Das Feuer wurde gegen 2.30 Uhr in der Nacht von einem Nachbarn entdeckt, und obwohl die Feuerwehr den Brand schon nach einer Stunde unter Kontrolle brachte, war das 660 Quadratmeter große Trainings- und Probenquartier der Truppe, in dem während der letzten Jahre alle großen Stücke des Choreographen Lin Hwai-min – etwa: „Nine Songs“, Songs of the Wanderers“ und die „Cursive“-Trilogie – entstanden, nicht zu retten. Das Feuer vernichtete auch den gesamte Fundus mit Bühnenbildern, Kostümen und Tondokumenten, unter ihnen die Dekorationen für Lins Stücke „Moon Water“, mit dem Cloud Gate Ende März auf eine achtwöchige Tournee in die USA, nach Spanien, Großbritannien und Italien gehen wird, sowie „Wind Shadow“, das am 22. November in Wuppertal bei Pina Bauschs Festival seine erste Aufführung außerhalb von Taiwan erleben soll, verschonte aber das kleinere Studio der Junior-Kompanie Cloud Gate 2. Bis zum Jahresende hat Cloud Gate für Proben und Training eine provisorische Unterkunft in der Tanzabteilung der National University of the Arts im Süden der Hauptstadt Taipeh gefunden; langfristig ist der Bau eines neuen Studios im Norden der Hauptstadt geplant. Die 121 Aufführungen in Taiwan und auf weltweiten Tourneen, die für 2008 für die Ensembles Cloud Gate 1 und 2 geplant sind, sind durch den Brand, den der gläubige Buddhist Lin Hwai-min, Gründer und Leiter von Cloud Gate, als „a test from Buddha“ bezeichnete, nicht gefährdet. Die Tänzer, die auf die Nachricht vom Brand zunächst mit Tränen reagiert hatten, haben sich zur einer Trotzreaktion aufgerafft: „Wir werden besser tanzen als je zuvor“.

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