B All Room

"B All Room" von Sofiia Stasiv und Denis Cvetcović

Mach was du willst

Der „B All Room“ lädt zur Open Stage im Theater der Jungen Welt und liefert den eingeladenen Künstler*innen ein getanztes Echo als Feedback

Hereinspaziert und herzlich willkommen zum Wunderuniversum des Theaters der Jungen Welt. So präsentieren Sofiia Stasiv und Denis Cvetcović ihren „B All Room“ der an diesem Wochenende das erste Mal im Leipziger Kinder- und Jugendtheater zu sehen war.

Leipzig, 04/10/2021

„Sei du selbst, dies ist eine Einladung ans Universum“, haucht es am Anfang aus den Boxen und das gilt nicht nur für die beiden Tänzer. Der Abend ist Teil der Reihe „All in“, bei der Ensemblemitglieder, kleine Produktionen und Formate selbst entwickeln präsentieren. Das haben sich die beiden Tanzenden, die seit Beginn der letzten Spielzeit feste Mitglieder im Ensemble so zu Herzen genommen, dass sie diese Idee quasi weitergeben und ihre Bühne im Zuge einer Open Stage für weitere Künstler zur Verfügung stellen. Am Premierenabend war dies mit Vivien Reichel das Ice Lab Leipzig, die Eiskunstlauf mit zeitgenössischen Tanz verbinden – von denen wird hoffentlich noch mal mehr zu sehen sein – und einer Live-Mal-Performance von Merlin Rainer. Die Moderation des Abends übernahm Schauspielerin Alida Bohnen.

Stasiv und Cvetcović nutzen die All-In-Raumbühne von Okarina Peter und Timo Dentler mit großer Showtreppe und surrenden Rollband zunächst als Laufsteg und Showroom in abenteuerlichen Kostümzusammenstellungen aus dem Fundus, wo ein Reifrock auch schon mal zur gigantischen Kopfbedeckung wird. Im Hintergrund der Bühne stehen vollbehangene Kleiderstangen mit Kostümoptionen, die alle beide wild kombinieren. Das Alles-ist-Möglich-Konzept steht hier über allem und auch der Mut, einfach mal auszuprobieren. So laden die Beiden nicht nur fremde Künstler ein bzw. diese können sich bewerben, sondern antworten direkt tänzerisch mit einem improvisierten Echo. Ein interdisziplinärer Dialog zwischen an Urban Dance geschultem zeitgenössischen Tanz und was auch immer da kommt – ungeprobt und direkt. Das ergibt energievolle, mitunter synästhetische Verknüpfungen und kommt an, nicht nur beim jungen Publikum, sondern ganz offensichtlich bei allen Gästen.

Nach einer kleinen Meditation zu den eigenen kreativen Ursprüngen, zu der das gesamte Publikum eingeladen ist, kommt dann der getanzte Abschluss. Mit der choreografischen Unterstützung von OnlylaQuéfa, zeigen Stasiv und Cvetcović klassischem Breakdance mit seinen eigentümlichen Robotermoves und pulsierenden Tanzmoves zu zweit. Hier und da ein wenig aggressiv, aber auf jeden Fall nach vorne. Eine sehenswerte Visitenkarte dieser jungen Tanzsparte, die jetzt endlich auch auf die Bühne kommen kann.

Kommentare

Noch keine Beiträge