Eine deutsche Tänzerin ist diesmal nicht dabei. Aber Itziar Mendizabel, nominiert für Paul Chalmers ”Feuervogel”, tanzt immerhin beim Leipzig Ballett und da erfolgreich auch in Goeckes „Suite Suite Suite” wie in Scholzens „Zweiter Sinfonie”. Gleich doppelt vertreten ist dagegen Russland mit Ekaterina Kondaurova als Odette/Odile beim Mariinsky-Ballett St. Petersburg – und Natalia Osipova vom Moskauer Bolschoi-Ballett, die gleich in vier Rollen Gefallen fand: als ”Giselle”, als Medora in ”Le Corsaire”, als ”La Sylphide” und als Jeanne in der ”Flamme von Paris”. So hoch geschätzt, ist ihr der Benois de la Danse am 23. Mai im italienischen Vicenza wahrscheinlich nicht zu nehmen. Lediglich Außenseiter-Chancen räumen Beobachter Dorothée Gilbert (Pariser Opéra), Kirsty Martin (Australian Ballet) und Anita Pacylowski (Carolina Ballet Theatre) ein.
Sich zwischen Adam Bull (Australian Ballet), Joaquín de Luz (New York City Ballet), Alain Hororez (Koninklijk Ballet van Vlaanderen), Desmond Richardson (Complexions Contemporary Ballet) und Ivan Vasiliev (Bolschoi-Ballett Moskau) zu entscheiden, wird der internationalen Jury unter Vorsitz von Ex-Bolschoi-Ballettchef Juri Grigorowitsch schon etwas schwerer fallen. Haushoher Favorit bei den Choreografen ist ohne Zweifel Wayne McGregor, der mit ”Infra” beim Royal Ballet offenbar einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Mitbewerber um den Ballett-Oscar sind Eduardo Lao (”Tres”, Ballet Comunidad de Madrid), José Martinez (”Les Enfants du paradis”, Opéra de Paris) und Laura Stallings (”Big”, Ballet Atlanta): eine wenig repräsentative Auswahl, die der Jury geschuldet ist, der diesmal Kathryn Bennetts (Antwerpen), Claude Bessy (Paris), Marina Leonova (Moskau), Barry Highson (Atlanta), David McAllister (Melbourne) und Victor Ullate (Madrid) angehören.
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