Traumhaft schöner Bilderrausch

»La Fin des Terres« aus Frankreich

Hamburg, 10/09/2006

Falls das Ende der Welt so aussieht, braucht sich eigentlich keiner Sorgen zu machen. „La Fin des Terres“, am Ende aller Welten also, zeigt in Philippe Gentys Vorstellung eine geballte Ladung Magie: mal bunt, mal albern. Und das Beste: Niemand ist für immer verloren.

Der französische Theatermacher inszeniert mit seiner Compagnie Philippe Genty seit Jahren die fantastischsten Albträume. Im Weltenende werden Menschen von Papier verschlungen oder sind in raumhohen „Fruchtblasen“ eingeschlossen; ein Sitzsack entpuppt sich als riesige Hand, und ein meterlanges Insekt mit Männerkopf lädt eine Frau im blutroten Kleid zum Totentanz.

Was harmlos daherkommt, verbreitet plötzlich Angst und Schrecken, umgekehrt kann man von den skurrilsten Wesen Hilfe erwarten – nichts ist, wie es scheint. Als aus dem Hosenschlitz eines Jungen ein Reptil schlängelt, verwandeln sich die Beine eines Mädchens in zwei Hälften einer Schere und trennen dem „Tier“ kurzerhand den Kopf ab, tanzen Menschen im Strahl einer Windmaschine. Hundert Minuten pralles Theater, und das Publikum wollte vor lauter Begeisterung vom Ende der Welt gar nichts wissen.

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