Bundesweite Tanzförderung

Dachverband Tanz Deutschland bringt erste wegweisende Vorschläge in Gespräche mit Bundestag und Kulturstaatsministerin Grütters ein

Auf Initiative des Dachverband Tanz Deutschland diskutierten in Berlin rund 200 Tanzschaffende, Vertreter von Tanzverbänden und Institutionen sowie Kulturpolitiker von Kommunen, Bundesländern und des Deutschen Bundestages zur Förderung des künstlerischen Tanzes.

Berlin, 13/05/2014

Ein historischer Moment für die deutsche Tanzszene: Auf Initiative des Dachverband Tanz Deutschland diskutierten vom 05. bis 08. Mai in Berlin rund 200 Tanzschaffende, Vertreter von Tanzverbänden und Institutionen sowie Kulturpolitiker von Kommunen, Bundesländern und des Deutschen Bundestages zur Förderung des künstlerischen Tanzes.

Ausgangspunkt war die Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und SPD, die erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik ein deutliches Signal zur Förderung des Tanzes setzt: „Auch die Förderung des Bundes für die innovative und international ausstrahlende Kunstform Tanz soll im Dialog mit den Ländern fortgesetzt und im Rahmen eines zeitgemäßen, nachhaltig wirkenden Förderprogramms weiter entwickelt werden.“

Kernthema der Diskussion war damit die Ausgestaltung einer bundesweiten Tanzförderung, welche die Potenziale der Förderung der Länder und Kommunen verbindet und durch substanzielle Bundesmittel ergänzt („Initiative Tanzförderung Stadt-Land-Bund“).

Den Höhepunkt dieser bisher einmaligen kulturpolitischen Initiative des Tanzbereichs bildete das Symposium „Tanz und Politik“ mit rund 160 Teilnehmern am 7. Mai im Kunstquartier Bethanien. Gesprächspartner waren hier auch Vertreter der Bühnengenossenschaft, des Bühnenvereins wie des Bundesverbandes Freier Theater. Im Detail wurde die Eigenständigkeit der Tanzsparten diskutiert, auch die Besetzung von Intendanzen durch Tanzexperten an den großen Häusern angeregt, sowie engere Kooperationen zwischen freier Szene und Stadttheatern erörtert, z. B. durch feste Vorstellungsserien im Spielplan der Häuser. Auch die zukünftigen Wege und Möglichkeiten für freie exzellente Tanzcompagnien als eine Spitzenförderung des Bundes standen im Fokus der Diskussion.

Bereits am 6. Mai beschlossen in der Akademie der Künste Länder- und Bundespolitiker weitere Schritte zur Ausgestaltung der Koalitionsvereinbarung. Die Vertreter des Deutschen Bundestages versicherten die Tanzszene ihrer intensiven Bemühungen zur Umsetzung der Koalitionsvereinbarung.

Trotz großen Publikumszuspruchs, innovativer Dynamik, integrativer Kraft und internationaler Ausstrahlung steht der Tanz in der Förderung noch weit hinter den anderen Sparten zurück. Nur wenig mehr als 5% macht die Förderung des Tanzes bisher innerhalb der Darstellenden Künste aus.

Der Dachverband Tanz Deutschland sieht das Symposium als hervorragenden Schritt in den Bemühungen um eine bundesweite Tanzförderung, vor allem als starkes Zeichen eines grundlegenden Konsenses für die Stärkung des Tanzes innerhalb der Darstellenden Künste.Die Ergebnisse werden schon in den nächsten Tagen in direkte Gespräche mit dem Kulturausschuss des Deutschen Bundestages sowie mit Kulturstaatsministerin Grütters eingebracht.

Der Dachverband Tanz Deutschland arbeitet seit 2006 als bundesweite Plattform des künstlerischen Tanzes und schließt die führenden Verbände und Institutionen der Profession Tanz in Deutschland zusammen. Er erarbeitet Positionspapiere und Konzeptionen für die Förderung des Tanzes in Deutschland, realisiert Kampagnen und Initiativen und setzt diese in seinen Projekten um. Mitglieder des Verbundes sind u. a. die Akademie der Künste, Sasha Waltz & Guests, tanzhaus nrw sowie die Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz (BBTK).

Informationen zum Dachverband Tanz Deutschland: www.dachverband-tanz.de

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