Angriff auf Tanzförderung polemisch und falsch recherchiert

Dachverband Tanz Deutschland wehrt sich gegen Bund der Steuerzahler

Der Dachverband Tanz Deutschland weist die aktuelle Kritik des Bundes der Steuerzahler (BdS) an der Tanz- und Kulturförderung mit aller Entschiedenheit als falsch und unsachlich zurück.

Berlin, 26/03/2014

Der BdS hat in seiner jüngsten Publikation „30 neue Beispiele für absurde Bundesprojekte" neben der Filmförderung auch die Tanzförderung des Bundes ins Visier genommen. Konkret wird die „Initiative Tanz“, ein nationales Programm zur Förderung überregionaler Koproduktionen und internationaler Gastspiele, kritisiert. Der BdS fährt hier einen prinzipiellen Angriff auf die Kunst- und Kulturförderung dieses Landes.
Er bedient sich eines offensichtlich nur halb recherchierten Beispiels und spitzt dieses polemisch zu.

Am Beispiel des Tanzes zeigt sich aber, dass nicht die Förderung von Kunst und Kultur absurd ist,
sondern die Kritik des BdS.

Länder, Kommunen, der Bund und weitere Geldgeber fördern die Darstellenden Künste mit ca. 2.25 Milliarden Euro. Darin macht die Förderung des Tanzes mit 110 Millionen Euro ca. 5% aus.

Die Ensemblekunst Tanz kann auf einen hohen und weiter wachsenden Publikumszuspruch verweisen.
Darüber hinaus sind Tanzkünstler engagierte Initiatoren von Projekten der kulturellen Bildung, ihre Projekte sprechen kognitive und körperliche Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen gleichermaßen an.
Tanz vermag auch über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg in dieser Gesellschaft integrativ zu wirken.

Die Förderung des künstlerischen Tanzes steht hinter anderen Bereichen der Kulturförderung weit zurück.
Auch deshalb werden im Tanz – aus den Bedürfnissen der Künstler und des Publikums heraus – neue Modelle zeitgemäßer und effektiver Kulturförderung entwickelt. Die Koproduktionsförderung setzt Anreize, die Projektförderung mehrerer Geldgeber zu bündeln und publikumswirksame, auch international attraktive Produktionen zu schaffen.
Überregionale Koproduktionen bauen ein Netzwerk von Geldgebern auf, binden private Förderer und ausländische Koproduzenten ein. Damit wird erreicht, dass öffentlich (also mit Steuermitteln) geförderte Tanzprojekte durch den Einsatz privater Mittel der Gastspielhonorare aus dem Ausland wesentlich länger gezeigt werden.

Es ist absurd, dass der BdS kritisiert, Tanzschaffende erhielten ein faires Einkommen aus ihren Auftritten im In- und Ausland, zumal sie dieses in Deutschland versteuern. Der BdS ist sicherlich eine insgesamt verdienstvolle Institution, hier aber wandelt er auf Abwegen. Die polemische Zuspitzung bedient aus Sicht des Dachverbandes Tanz ganz befremdliche Ressentiments gegenüber der Kunstform Tanz wie der Förderung von Kunst und Kultur überhaupt.

Der Dachverband Tanz Deutschland arbeitet seit 2006 als bundesweite Plattform des künstlerischen Tanzes und schließt die führenden Verbände und Institutionen der Profession Tanz in Deutschland zusammen.
Er erarbeitet Positionspapiere und Konzeptionen für die Förderung des Tanzes in Deutschland, realisiert Kampagnen und Initiativen und setzt diese in seinen Projekten um. Mitglieder des Verbundes sind u. a. die Akademie der Künste, Sasha Waltz & Guests, tanzhaus nrw sowie die Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz (BBTK).


Informationen zum Dachverband Tanz Deutschland
Bund für Steuerzahler Tanzförderung auf S.14

Kommentare

Noch keine Beiträge