Leidenschaftliches Engagement für den Tanz geehrt

Helene-Hecht-Preis geht an Zoulifia Choniiazova und Jai Gonzales

Wiedergutmachung geht gar nicht so einfach; der Mannheimer Helene-Hecht-Preis darf als gelungenes Beispiel gelten. Er erinnert an die 86jährige Helene Hecht, die 1940 bei der Deportation aus der Quadratestadt ins Internierungslager Gurs noch auf dem Transport starb.

Mannheim, 23/03/2014

Wiedergutmachung geht gar nicht so einfach; der Mannheimer Helene-Hecht-Preis darf als gelungenes Beispiel gelten. Er erinnert an die 86jährige Helene Hecht, die 1940 bei der Deportation aus der Quadratestadt ins Internierungslager Gurs noch auf dem Transport starb. Zu Lebzeiten hatte die berühmte Kunstfreundin und Mäzenin, die lange Zeit einen künstlerischen Salon unterhielt und mit Johannes Brahms befreundet war, außerordentlich viel für die Stadt getan.

Alle zwei Jahre wird – 2014 zum dritten Mal - ein Helene-Hecht-Preis für Künstlerinnen der Metropolregion Rhein Neckar ausgelobt, in diesem Jahr in der Kategorie „Zeitgenössischer Tanz“.

Die Wahl der vom Mannheimer FrauenKulturRates (FRK) einberufenen Jury fiel auf zwei in der der Tanzszene der Metropolregion wohlbekannte Namen: die Mannheimer Tänzerin Zoulifia Choniiazova in der der Sparte „ausübende Künstlerin“ sowie die Heidelberger Choreografin Jai Gonzales, die für ihr „tanzpädagogisches Engagement“ ausgezeichnet wurde.

Zoulifia Choniiazova aus Tadschikistan ist seit fast 15 Jahren prägendes Mitglied des Nationaltheater-Ensembles – ihr tänzerisches Können, aber auch ihr Einfluss auf das tägliche Training sind aus dem Kevin O’Day Ballett nicht wegzudenken. Bewunderung errang sie auch dafür, ihren so fordernden Beruf und ihre Familie (sie ist Mutter zweier Kinder) in Einklang zu bringen.

Die peruanische Tänzerin und Choreografin Jai Gonzales kam in den 80er Jahren nach Heidelberg und gründete dort zunächst das legendäre Afro-Ballett-Ensemble, später zusammen mit Bernhard Fauser gemeinsam Baden-Württembergs kleinstes professionelles Tanztheater, das UnterwegsTheater, dessen künstlerische Ausstrahlung in umgekehrtem Verhältnis zu seiner Größe steht. Zahlreichen Eigenproduktionen und großen Festivals hat Jai Gonzales ihren künstlerischen Stempel aufgedrückt. Außerdem führte sie bereits seit den neunziger Jahren intensive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen durch, darunter auch Projekte mit Straßenkindern in Nairobi.

Im Rahmen einer Feierstunde übergab der Mannheimer OB Dr. Peter Kurz, der maßgeblich an der Schaffung des Helene-Hecht-Preises beteiligt war, die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung persönlich an die Preisträgerinnen.

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