Norbert musagète

Der Präsident des Bundestages stiftet einen Tanzpreis

oe
Essen, 05/02/2012

Apollo, Strahlemann des Balletts, hat einen Bruder: Norbert, mithin Norbert musagète. Kein Nachkomme des antiken Göttergeschlechts, sondern aus bürgerlich-katholischem Elternhaus in Bochum, sozusagen Norbert, mit Familienname Lammert, aus dem Ruhrpott. Auch kein Schönling aus dem Belvedere, dafür 2318 Jahre jünger, geboren 1948, ein gestandener Mann, Berufspolitiker und derzeit Präsident des Deutschen Bundestages.

Besagter Nobert Lammert hat eine seinen Namen tragende Kunststiftung, die sich unter anderem auch für junge Tänzer einsetzt und sogar dotiert ist. Und wer daraus ihm den Versuch der Bestechlichkeit anzuhängen versucht, nämlich junge Tänzerinnen und Tänzer für den nächsten Wahlkampf zu instrumentalisieren, geht fehl, denn er kann nicht ein zweites Mal wiedergewählt werden. Trotzdem: eine Tat, die ihm die Bewunderung des ganzen Tänzervolks einbringen wird – und speziell des Tänzervolks von Stuttgart, das vierzig Jahre nach dem Tod seines Gründervaters, John Cranko, noch immer auf die Einrichtung einer Cranko-Stiftung wartet.

Jetzt ist der Preis der Stiftung Norbert Lammert, der Deutsche Tanzpreis „Zukunft", zum 4. Mal verliehen worden, in Essen im Rahmen des Festakts für Ivan Liska, Preisträger des Deutschen Tanzpreises 2012 und Münchner Ballettchef seit 1998. Dessen Kompanie bestritt das Programm, mit Gözde Özgür, 22 Jahre junge Nachwuchssolistin des Bayerischen Staatsballetts diesjährige Auserkorene des Deutschen Tanzpreises „Zukunft“ 2012 und als Türkin Angehörige der Immigrationsgeneration (wie die meisten heutigen Tänzerinnen und Tänzer unserer großen Opernballette) – sozusagen einer Baby-Ballerina, wie sie einst Les Ballets de Monte-Carlo um Baronova , Danilova und Riabouchinska kultivierten (die sich noch speziell russische Namen zulegen mussten – heutzutage kann sich Gözde Özgür stolz ihrer türkischen Herkunft rühmen). Übrigens ist Norbert Lammert bereits der zweite Stifter dieses spezifischen Tanzpreises, der von Birgit Keil ins Leben gerufen wurde – auch sie ursprünglich eine Immigrantin aus dem Sudetenland.

Ein Festabend des deutschen Balletts also, diesmal im Zeichen der Münchner Ballettklassik, als deren Repräsentanten die Münchner heutzutage in der ganzen Welt als Kulturbotschafter von der Isar gefeiert werden. Um so erstaunlicher die Abwesenheit eines Großteils der prominenten deutschen Ballettjournalisten – nicht nur der sonst so Tanz-beflissenen FAZ, hinter der offenbar denn doch kein irgendwie tanzaffiner Kopf steckt, sondern auch kein Vertreter der vier Münchner Lokalpostillen. Sollten die noch immer nicht gemerkt haben, welchen internationalen Rang sich inzwischen ihre Münchner Mitbürger ertanzt haben?

Apollo, Strahlemann des Balletts, hat einen Bruder: Norbert, mithin Norbert musagète. Kein Nachkomme des antiken Göttergeschlechts, sondern aus bürgerlich-katholischem Elternhaus in Bochum, sozusagen Norbert, mit Familienname Lammert, aus dem Ruhrpott. Auch kein Schönling aus dem Belvedere, dafür 2318 Jahre jünger, geboren 1948, ein gestandener Mann, Berufspolitiker und derzeit Präsident des Deutschen Bundestages.

Besagter Nobert Lammert hat eine seinen Namen tragende Kunststiftung, die sich unter anderem auch für junge Tänzer einsetzt und sogar dotiert ist. Und wer daraus ihm den Versuch der Bestechlichkeit anzuhängen versucht, nämlich junge Tänzerinnen und Tänzer für den nächsten Wahlkampf zu instrumentalisieren, geht fehl, denn er kann nicht ein zweites Mal wiedergewählt werden. Trotzdem: eine Tat, die ihm die Bewunderung des ganzen Tänzervolks einbringen wird – und speziell des Tänzervolks von Stuttgart, das vierzig Jahre nach dem Tod seines Gründervaters, John Cranko, noch immer auf die Einrichtung einer Cranko-Stiftung wartet.

Jetzt ist der Preis der Stiftung Norbert Lammert, der Deutsche Tanzpreis „Zukunft", zum 4. Mal verliehen worden, in Essen im Rahmen des Festakts für Ivan Liška, Preisträger des Deutschen Tanzpreises 2012 und Münchner Ballettchef seit 1998. Dessen Kompanie bestritt das Programm, mit Gözde Özgür, 22 Jahre junge Nachwuchssolistin des Bayerischen Staatsballetts diesjährige Auserkorene des Deutschen Tanzpreises „Zukunft“ 2012 und als Türkin Angehörige der Immigrationsgeneration (wie die meisten heutigen Tänzerinnen und Tänzer unserer großen Opernballette) – sozusagen einer Baby-Ballerina, wie sie einst Les Ballets de Monte-Carlo um Baronova, Danilova und Riabouchinska kultivierten (die sich noch speziell russische Namen zulegen mussten – heutzutage kann sich Gözde Özgür stolz ihrer türkischen Herkunft rühmen). Übrigens ist Norbert Lammert bereits der zweite Stifter dieses spezifischen Tanzpreises, der von Birgit Keil ins Leben gerufen wurde – auch sie ursprünglich eine Immigrantin aus dem Sudetenland.

Ein Festabend des deutschen Balletts also, diesmal im Zeichen der Münchner Ballettklassik, als deren Repräsentanten die Münchner heutzutage in der ganzen Welt als Kulturbotschafter von der Isar gefeiert werden. Umso erstaunlicher die Abwesenheit eines Großteils der prominenten deutschen Ballettjournalisten – nicht nur der sonst so Tanz-beflissenen FAZ, hinter der offenbar denn doch kein irgendwie tanzaffiner Kopf steckt, sondern auch kein Vertreter der vier Münchner Lokalpostillen. Sollten die noch immer nicht gemerkt haben, welchen internationalen Rang sich inzwischen ihre Münchner Mitbürger ertanzt haben?

Kommentare

Noch keine Beiträge