Der Ballettpädagoge und Jazztanzlehrer Reinhold Bracht ist tot

Ein sehr persönlicher Nachruf von Gert Weigelt

B R A C H T steht da unten, kaum leserlich, hingekrakelt, so ganz nahe seiner Tatjana, die er so verehrte. Nun ist dieses Graphitti zum Epitaph geworden.

Köln, 11/02/2014

Reinhold Bracht ist tot, mein Freund aus alten Gsovsky-Tagen in der Fasanenstrasse/Berlin. Der Tanz schweißte uns zusammen, aber eher noch unsere Leidenschaft für den Jazz. Reinhold war mein Berlin-Link über alle Jahrzehnte seit 1964. Spätes Glück fand er in Marina, seiner zweiten Frau. Als er den Kampf mit dem multiplen Krebs aufnahm, war sie seine große Stütze, bis sie selbst an Krebs erkrankte und ihn noch auf der Zielgeraden des Lebens überholte. Ich kenne niemanden, der tapferer war als Reinhold. „Verewigt“ habe ich ihn auf dem Foto vom Schild der Gsovsky-Ballettschule. Schon damals fing er an, neben seiner eigenen Ausbildung als Tänzer, Tanz zu unterrichten, was seine spätere Berufung war. Und da fand es wohl eine seiner Schülerinnen mehr recht als billig, seinen Namen dort hinzuzufügen. B R A C H T steht da unten, kaum leserlich, hingekrakelt, so ganz nahe seiner Tatjana, die er so verehrte. Nun ist dieses Graphitti zum Epitaph geworden.

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