Abschied von Richard Cragun

Stuttgarter Ballettstar verstarb am 6. August in Rio de Janeiro

Stuttgart, 07/08/2012

Wie die brasilianische Zeitung „Jornal do Brasil“ berichtet, verstarb der 67-jährige Tänzer und Ballettdirektor Richard Cragun am Abend des 6. Augusts in einer Klinik in Rio de Janeiro in Folge einer Aidserkrankung.
1962 rief Ballettdirektor John Cranko holte den Kalifornier Cragun als Tänzer und jahrzehntelangen Tanzpartner Marcia Haydées ans Stuttgarter Ballett, dem er über 30 Jahre lang treu blieb.
1996 ging Cragun als Ballettdirektor an die Deutsche Oper nach Berlin, um 2001 gänzlich neue Wege einzuschlagen. In Brasilien gründete er gemeinsam mit seinem Lebensgefährten und dem ehemaligen Stuttgarter Hauschoreografen Roberto de Oliveira eine Kompanie für zeitgenössischen Tanz, der er eine Schule und ein Sozialprojekt in den Favelas angliederte. Ab 2002 stand er für drei Jahre als Direktor dem Ballett des Stadttheaters von Rio de Janeiro vor.
Neben Birgit Keil, Egon Madsen und Marcia Haydée zählt Cragun zu den Vertretern des „Stuttgarter Ballettwunders“, die als junge Tänzer unter John Cranko schnell zu Weltstarts avancierten. Berühmtheit erhielt Cragun vor allem durch die eigens für ihn kreierte Rolle des Petruccio in Crankos „Der Widerspenstigen Zähmung“ oder als Onegin in Crankos gleichnamigen Abendfüller. Er arbeitete auch mit anderen renommierten Choreografen wie Kenneth MacMillan, John Neumeier, Jirí Kylián, William Forsythe oder Maurice Béjart zusammen.

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