Martin Puttke gastiert mit dem Aalto-Ballett erstmals in Österreich

St. Pölten, 19/01/2007

„Es war mein Wunsch, im Festspielhaus St. Pölten die „Brüder Karamasow“ zu zeigen“, meint Essens Ballettchef Martin Puttke im Gespräch. Und gastiert mit dieser Literatur-Inszenierung von Boris Eifman nach Dostojewski kommenden Samstag (20.01.07) zum ersten Mal in Österreich.

Puttke: „Das ist die beste Choreografie, die Eifman gemacht hat und zwar aus dramaturgischer Sicht. Wir tanzen sie aber mit westlichem Einschlag, und das tut der Inszenierung gut.“ Seit sechs Jahren ist die Choreografie zu Musik von Rachmaninow, Wagner und Mussorgski erfolgreich im Repertoire des alerten, nur 24 Tänzer und sechs Praktikanten zählenden Ensemble.

Puttke: „Ich muss dazu sagen, dass wir natürlich insgesamt ein sehr breites Repertoire tanzen.“ Das reicht von ganz klassisch angelegten Werken über historische Positionen wie das wichtige Polit-Ballett „Der grüne Tisch“ von Moderne-Begründer Kurt Jooss aus den 30er- Jahren, den französisch-zeitgenössischen Stil eines Jean-Christophe Maillot bis zum aufregend heutigen „Schwanensee“ von Stephan Thoss.

Das Ballett hat in der modernen Architektur des Opernhauses von Alvar Aalto eine ideale Heimstätte. Mit dem Opernbetrieb ist Puttke im besten Einvernehmen: „Wir respektieren uns gegenseitig. Abgesehen davon bin ich völlig autonom, budgetär und natürlich auch, was die Planungen betrifft.“

Trotzdem denkt er nach 13 Jahren an Abschied: „Meine nächste Spielzeit wird definitiv meine letzte sein, auch wenn man mir einen weiteren Dreijahresvertrag angeboten hat.“ Puttke will sich unter anderem wieder verstärkt seiner pädagogischen Tätigkeit widmen. Und sagt uneitel: „Ich möchte auch Platz machen für die jüngere Generation.“ 

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

Kommentare

Noch keine Beiträge