Wettstreit der Talente

3. Internationales Festival „Tanzolymp“ in Berlin

Berlin, 16/02/2006

Wenn am Samstagabend die Teilnehmer des 3. Internationalen Festivals „Tanzolymp“ in der Abschlussgala ihr Können zeigen, wird das Haus der Kulturen der Welt auf spezielle Weise seiner Bestimmung gerecht: Treffpunkt für Künstler aus aller Welt zu sein. Zwei Tage freundschaftlichen Wettstreits liegen dann hinter den mehr als 600 Bewerbern, die den „Tanzolymp“ zum größten europäischen Festival für Kinder und Jugendliche machen. Was Initiator Oleksi Bessmertni 2004 mit bangem Gefühl aus der Traufe hob und nach wie vor ohne jeglichen Zuschuss der öffentlichen Hand organisiert, hat sich zu einem festen Faktor im Berliner Terminplan entwickelt und zieht Talente aus vielen namhaften Schulen, professionellen wie privaten, an die Spree. Dort messen sie sich in den Kategorien Klassischer und Moderner Tanz, Folklore, Pop und Jazz, unterteilt nach Solo, Duo und Gruppe, und das in vier Altersstufen. Insgesamt 360 Preise gibt es dabei zu gewinnen.

Verteilt werden sie von einer Jury aus hochkarätigen Fachleuten. Unter dem Vorsitz von Vladimir Vasiliev begutachten 17 erfahrene Tänzer und Pädagogen wie Birgit Keil, Steffi Scherzer, Oliver Matz und Gregor Seyffert die Leistungen ihrer angehenden Kollegen zwischen 8 und 21. Illuster liest sich die Liste der teilnehmenden Schulen: Akademien aus Moskau und Perm, London, Zürich, Mailand, Finnland, Budapest und, erstmals, Israel, aus den USA und dem asiatischen Raum. Studenten aus Stuttgart, Mannheim und Dresden vertreten deutschen Ausbildungsstandard. Mit acht Teilnehmern präsentiert sich die Staatliche Ballettschule der Gastgeberstadt Berlin.

Mit einer Silbermedaille kehrte Mihaela-Roxana Dorus vom vorjährigen Festival zurück. Dennoch verspürte sie bei den dreimonatigen Proben das vertraute Kribbeln. Bis zur Berliner Meisterin im Kunstturnen brachte sie es, ehe ihr der psychische Druck zu groß wurde und ihre rumänische Mutter sie auf die Ballettschule schickte. Nie hätte sie geglaubt, dass ihr der Tanz so viel bedeuten könnte. Mittlerweile lernt sie im 6. Ausbildungsjahr, denkt bereits an den Übergang ins Theater, würde sich gern im Ausland erproben. Beim „Tanzolymp“ zeigt sie Variationen aus „Coppelia“ und dem „Tschaikowski-Pas de deux“. Mit 8 kam Yankiel Ochoa Leiva aus einer kubanischen Tänzerfamilie nach Deutschland. Der Tanz liegt ihm wohl in den Genen. Das Festival 2005 trug ihm neben einem Preis auch die Einladung Vladimir Vasilievs nach Moskau ein, gemeinsam mit anderen Talenten und einem Auftritt im Bolschoi-Theater. Diesmal tanzt der kleine Elegant aus dem 4. Ausbildungsjahr eine Variation aus dem „Blumenfest von Genzano“ und ein eigens für ihn entworfenes Solo zu Musik Gershwins. Wie kreativ Yankiel dabei mitgearbeitet habe, freut Lehrer und Choreograf Harry Müller. Nicht nur er und Mihaelas brasilianische Lehrerin Edna Acevedo drücken den beiden die Daumen.
 

Tanzolymp-Gala, 18.2., 19 Uhr, Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10

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