Streitbare Jugend für ein Miteinander in Freiheit

Ausgezeichneter Tanz beim Tanzfestival für junges Publikum "Szene bunte Wähne" in Wien

Wien, 26/02/2006

Furioser Auftakt beim 9. internationalen szene bunte wähne-Tanzfestival für junges Publikum im Dschungel (Museumsquartier) und WUK: Einmal mehr staunt man über die Kraft der Flamen, die keinen Unterschied machen zwischen Tanz-Theater für Teens oder Ältere. Das ließ sich vor wenigen Tagen in der Brüsseler Schouwbourg feststellen, wo Wim Vandekeybus „Bêt noir“ herausbrachte: Eine von Jan Decorte adaptierte „Ödipus“-Fassung, die von der Selbstverständlichkeit der Kinder lebt, mit Wort und Tanz umzugehen, und von der Brassband der Gruppe Fanfakids profitiert.

Freier und sensibler geht Choreograf Ives Thuwis vom renommierten Theater Kopergieterey mit 19 Jugendlichen aus Stuttgart, Zürich, Wien und Gent um. Ihr kritischer und politisch pointierter Blick auf George Bush und die Welt steht in der Produktion „Brief“ im WUK 70 Minuten im Vordergrund des geschickt arrangierten Puzzles aus Sprache, Gesang, Tanz und Film. Thuwis belässt die Kids in ihrem Sosein. Auch das vergebliche Suchen nach Worten zum aktuellen Mohammed-Karikaturen-Streit überzeugt. Wenn ein Junge am Ende auf der Gitarre Jimi Hendrix zitiert, sind (auch) die älteren Zuschauer von der Wirkung einer streitbaren Jugend um den Bestand der Welt angetan.

Ebenfalls aus Gent kommt das Ensemble Victoria: Laure Dever und Laura Vanborn choreografierten selbst ihr formbedachtes Tanzstück „Lala#3: Cocomotel“. Zwischen Akrobatik und Film spielt das Duo auf und um Badekabinen weibliche Befindlichkeiten durch.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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