Die Ständige Konferenz Tanz

Ein Interview mit Michael Freundt zu Zweck und Ziel dieser Initiative

Berlin, 12/03/2006

Tanznetz: Michael Freundt, in dieser Rubrik „TanzSzene Deutschland“ möchten wir einem möglichst breiten Tanzpublikum einen Einblick in wichtige Institutionen und Initiativen bieten. Am 12. März findet die offizielle Gründungsveranstaltung zur „Ständigen Konferenz Tanz“ in Berlin statt. Was ist das, die „Ständige Konferenz Tanz“? 

Michael Freundt: Die Ständige Konferenz (SK Tanz) ist ein bundesweites Netzwerk von Verbänden, Institutionen und einzelnen Persönlichkeiten aus dem Tanzbereich. Sie ist keine Initiative der Kulturstiftung des Bundes oder des Tanzplans Deutschland. Die SK Tanz versteht sich als Gesprächsplattform, Stimme des Tanzes und Ansprechpartner für die Kulturpolitik.

Was ist der Grund, warum Du Dich für diese Initiative engagierst? 

Mein Engagement ist Teil meiner Arbeit beim Internationalen Institut (ITI). Als internationales Netzwerk für das Theater versteht sich das ITI auch als Partner für die Künstler in Deutschland und unterstützt als Dienstleister das aktuelle Treffen der SK Tanz am 12. März in Berlin. Ich glaube, dass mit der SK Tanz die Chance besteht, Kompetenz, Ideen und Initiativen aus dem Tanzbereich in einem Forum zu versammeln, die Reichweite und Ausstrahlung einzelner Projekte zu multiplizieren und gemeinsame Anliegen zum Beispiel der Politik gegenüber mit vervielfachter Energie zu vertreten. 

Welche Personen bzw. Institutionen sind Gründungsmitglieder der „Ständigen Konferenz Tanz“? Wer darf bei Euch mitmachen? 

Die Grundidee ist die eines Netzwerkes der Netzwerke. Interessen sollen sich möglichst bereits zu einer übergreifenden Idee gebündelt haben, wenn sie in der SK Tanz diskutiert werden. Deshalb sind bis dato die einzelnen Künstler, Kompanien, Veranstalter und Spielstätten nicht angesprochen worden, sondern nur große Verbände und Netzwerke mit vielen Mitgliedern. Auf der einen Seite sollen so den einzelnen Verbänden nicht die Mitglieder abgeworben werden. In einem föderalen Staat und einer sehr differenzierten Tanzszene ist ja gerade das Engagement in der Stadt, dem Land bzw. der eigenen Berufsgruppe sehr gefragt. Andererseits ist ein Forum mit 20 Mitgliedern noch in der Lage, Themen zu diskutieren, bei 200 Mitgliedern wird das schon wieder schwieriger. Die einzelne Stimme verliert an Gewicht, die Arbeit wird an den Vorstand delegiert, man kennt das. Zu den Gründungsmitgliedern gehören die Bundesweite Ballett- und Tanztheaterdirektorenkonferenz, der Bayerische Landesverband für Zeitgenössischen Tanz, Dance and the Child International, der Deutsche Berufsverband für Tanzpädagogik, die Gesellschaft für Tanzforschung, die Gesellschaft für Zeitgenössischen Tanz NRW, TanzMedizin Deutschland e.V., TANZstadt Bremen e.V., Deutsches Tanzfilminstitut Bremen, der Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V., Nele Hertling und Gabriele Naumann-Maerten.
Weitere Gesprächspartner sind unter anderem die Mary-Wigman-Gesellschaft, das Deutsche Tanzarchiv Köln, das Tanzarchiv Leipzig, die Veranstaltergemeinschaft der Tanzplattform Deutschland und die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger.

Was sind die Arbeitsfelder der „Ständigen Konferenz“? 

Arbeitsfelder in weitestem Sinne sind die Ausbildung und/ Qualifizierung von Tänzern und Choreografen, die Fragen ihrer Profession, also soziale, rechtliche und medizinische Fragen, Produktion und Präsentation von Tanz sowie Tanzwissenschaft und Dokumentation, Öffentlichkeitsarbeit und die Präsenz des Tanzes in den Medien. Bei unserer Arbeitssitzung werden wir allerdings sondieren, welche dieser Themenfelder jetzt ganz aktuell vom „Tanzplan Deutschland“ aufgegriffen werden und wo im Tanzbereich die Projekte einzelner Verbände oder Initiativen durch breite Unterstützung vorangebracht werden können bzw. wo die SK Tanz eigene Akzente z.B. in Symposien oder Modellprojekten setzen muss. 

Wie erfährt man von der zukünftigen Arbeit der „Ständigen Konferenz Tanz“? 

Die SK Tanz wird die Presseverteiler und die Mitgliederinfomedien der Partner nutzen, um an die Öffentlichkeit zu gehen und die Portale für den Tanz also „tanznetz.de“ und „dance-germany.org“.

Was erhoffst Du Dir persönlich von der Arbeit in diesem Verein? 

Dass sich eine Kultur des Dialogs über ästhetische Grenzen und unterschiedliche Produktionsweisen hinweg entwickelt.

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