“we will be removed” von Johannes Wieland, Probenfotos

we will be removed

- eine mind eraser l johannes wieland produktion auf dem Ernst Reuter Platz Berlin und im Kulturhaus Dock 4 Kassel

Berlin, 07/03/2023

Auf einer Verkehrsinsel und in einer Turnhalle setzt der Choreograf Johannes Wieland seine FAUST-Preis-nominierte REMOVED Serie fort. Für den nächtlichen Berliner Ernst-Reuter-Platzes und die Sporthalle des Kulturhauses Dock 4 in Kassel entwirft er mit Szenograf Momme Röhrbein und einem diversen Tanz- Ensemble eine Antiheld*innenstory über Tempo, Terror und Transit. Wie wegen der Faszination für Geschwindigkeit, wegen der Angst vor Stillstand unsere Menschlichkeit aus der Kurve zu fliegen droht, ist Thema dieses zeitgenössischen Tanzprojekts.

Die Droge der Neuzeit ist Bewegung. Ihr Rausch die Geschwindigkeit. Die Realität wird so schnell, dass alles zeitgleich abzulaufen scheint, Orte, Ereignisse beginnen zu flimmern. Geschichten zerfallen in Datenströme. Städte werden Transitstationen, Menschen Terminals. Transzendenz wird zu Transfer. Die Zentrifugalkraft des „Globalitarismus“ saugt am Boden unter unseren Füßen.

China deportiert. Abu Dhabi baut hoch. Musk will zum Mars. Europa macht dicht. Expansionen kommen an Nullpunkte. Dazwischen: gläserne Schatten von Millionen. Die von Rekord zu Rekord gejagt werden, durch Flughäfen, Fitnesscenter, Flüchtlingslager. Oben Passanten, unten Sprinter am Puls von GPS-Trackern, ringsherum Migranten. Exit, Exil, Exodus.

REMOVED – das Gespür der Ruhelosigkeit, des Weggerissen- und Zerrissenwerdens: wie wir um einen Raum wettkämpfen, der sich immer schneller dreht und kleiner und kleiner zu werden scheint, ist das Thema einer Trilogie in progress, die Johannes Wieland 2019 in einem von Momme Röhrbein entworfenen leeren Schwimmbad am Staatstheater Kassel mit YOU WILL BE REMOVED begann; dafür wurde er für den renommierten FAUST-Theaterpreis nominiert..

WE WILL BE REMOVED setzt diese Serie fort, löst aber (konsequent) den einen „klassischen“ Spielort auf, und „moved“ in zwei „Phasen“ zu zwei „Koordinaten“: zuerst zur Verkehrsinsel des Ernst-Reuter-Platzes auf der Ost- Westachse zwischen den Funktürmen Berlins – dem gespenstischen Traum einer Ultrastadt endloser Mobilität. Wird dann adaptiert für die schnittige Turnhalle des Kulturhauses Dock 4 in Kassel – dem Schaltfeld des unendlichen Projekts privater Fitness und Geschwindigkeit.

Wieland beschwört mit seinem Ensemble sechs Zauberlehrlinge der Bewegung, die aus bösen hardboiled-graphic-novels wie PREACHER oder UMBRELLA ACADEMY stammen könnten: ein Möchtegerngott, der am Ende so einsam wie am Anfang ist. Silversurfer auf den Radiowellen des Kosmos, eine identitäre Alice, die sich im Wunderland eine Waffe kauft. Atomares Tennis. Mutagene Katzen. Und das Gefühl, dass nicht der Asteroid uns trifft, sondern wir im wahnwitzigen Rave in ihn hineinrasen...

WILL WE BE REMOVED?

Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR / Hilfsprogramm Tanz, und aus Mitteln des Landes Hessen und der Stadt Kassel sowie raumstation 12 GbR, in Partnerschaft mit zukunftsgeraeusche GbR / BHROX bauhaus reuse, dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin und Kulturhaus Dock 4 Kassel. Mit freundlicher Unterstützung von Schöneberg hilft e.V.

 

Mit Chris-Pascal Englund Braun| Meimouna Coffi | Jordan Gigout | Hendrik Hebben | Gotautė Kalmatavičiūtė | Fabian Riess

Inszenierung und Choreografie: Johannes Wieland
Spechtexte: Performers | Johannes Wieland

Szenenbild: Momme Röhrbein | Sound: Mattef | Video: Keren Chernizon | Projeto SOLO | Kostümbild: Stefanie Krimmel | Dramaturgie: Thomaspeter Goergen |
Produktionsleitung: Inga Scheuvens | Anna Friedrich
Grafik: Bastian Arndt | Social Media Management: Aliyah Rachel Rainer

 

PHASE I: Ernst-Reuter-Platz, Berlin, 21., 22. April 2023, 20.30 h
PHASE II: Kulturhaus Dock 4, Kassel, 28., 29. April 2023, 20.00 h

 

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Teaser

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