Ilse Loesch in Berlin beigesetzt

Am 27. Mai 2006 verstarb die deutsche Tänzerin, Tanzpädagogin und Tanzwissenschaftlerin Ilse Loesch. Ihre Beisetzung fand am Freitag, den 7.7. 2006 auf dem Friedhof Karlshorst, in Berlin statt.
Ilse Loesch wurde am „Choreografischen Institut“ des berühmten Ausdruckstänzers Rudolf von Laban zur Pädagogin der Bewegungskunst und Tanzschrift ausgebildet. Ende der 20er und Anfang der 30er Jahren arbeitete sie u.a. in den „Berliner Bewegungschören Laban“, beim Kunstverein in Libau (Lettland), in der Laban-Tanzgruppe von Annemarie Dunkel und Edgar Frank in Berlin und bei Jenny Gertz in Halle. Nach dem 2. Weltkrieg war sie v.a. in pädagogischen Zusammenhängen, u.a. als Lehrerin für Bewegungsstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik und am Deutschen Theaterinstitut in Weimar, tätig. In der Arbeit mit Bewegungschören, Schauspielschülern, Jugendlichen und Kindern versuchte sie Zeit ihres Lebens, den Menschen durch Tanz und Bewegung ganzheitlich zu bilden und in seiner Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. In ihrem Buch „Mit Leib und Seele. Erlebte Vergangenheit des Ausdruckstanzes“ (Berlin 1990) schildert sie ihre mehr als 50jährige Erfahrung als Pädagogin und engagierte Vertreterin des Ausdruckstanzes. Besondere Beachtung muss auch ihren tanzwissenschaftlichen Arbeiten geschenkt werden, die sich konzentriert mit der Geschichte des modernen Tanzes in Deutschland in den 20er und 30er Jahren und der Verbindung zwischen Bewegung, Tanz, Schauspiel und ästhetischer Bildung auseinandersetzen. In den 90er Jahren setzte sie ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrung in der „Interessengemeinschaft zur Förderung der Kultur im Kinderleben“ ein. Daraus ging auch die Videoproduktion „Von Kopf bis Fuß: Ich“ hervor, die ihre mit Kindern und ihre Art des Lehrens dokumentiert. Die Sammlung Ilse Loesch ist im Tanzarchiv Leipzig e.V. zu finden.
www.tanzarchiv-leipzig.de