Erfolgreiche Gastspiele unserer Opern-Ballettkompanien auf internationalem Parkett

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Stuttgart, 24/09/2002

Dass das Wuppertaler Tanztheater und William Forsythes Ballett Frankfurt ständig in aller Welt herumgondeln, daran haben wir uns gewöhnt. Aber dass es jetzt zu Beginn der Saison gleich drei Gastspiele unserer großen Opern-Ballettkompanien auf internationalem Parkett gegeben hat, verdient doch wohl eine Meldung – zumal die zuständigen lokalen Tageszeitungen, die früher solche Gastspielreisen regelmäßig begleitet haben, es kaum noch für nötig halten, darüber zu berichten. Da ist also John Neumeiers Hamburger Ballett aus Athen zurückgekehrt und verweist auf den triumphalen Erfolg seiner „Messias“-Vorstellungen im Herodes Atticus Theater – denen die Hamburger mit einigem Bangen entgegengesehen hatten, nachdem es zuvor wochenlang in Griechenland geregnet hatte, mit unseren Ballett-Hanseaten aber endlich der Spätsommer in Athen seinen Einzug gehalten hatte.

In der gleichen Woche brach das Zürcher Ballett zu seinem Gastspiel nach Moskau auf, mit Heinz Spoerlis „Goldberg-Variationen“ auf der geheiligten Bühne des Bolschoi-Theaters. Und auch von dort erreichte uns umgehend der Bericht eines unserer Spione, der nicht unbedingt zu den Spoerli-Fans gehört: ein „Meisterwerk“, wie er sich ausdrückte, das den Moskauern offenbar in seiner kühlen Strenge den Atem verschlagen hat. Und das in einem Haus, das sein Publikum mit den Dampfwalzen-Balletten von Grigorowitsch zu überrollen pflegt! Zurück in Zürich reichte die Zeit gerade für den Transit, denn zum Wochenende waren die Zürcher schon wieder nach Biarritz unterwegs – mit den „Goldberg-Variationen“, versteht sich!

Nicht genug damit, gastierte in der gleichen Woche auch das Bayerische Staatsballett mit seiner „Don Quixote“-Produktion gleich fünfmal in Venedig. Derart international begehrt, kann es um unsere so gern schlecht geredeten Opern-Ballettkompanien und ihre Abendfüller also wohl doch nicht bestellt sein!

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