Preisvergabe des Jubiläumsfestivals

25. Internationales Solo-Tanz-Theater Festival Stuttgart 2021

Das Internationale Solo-Tanz-Theater Festival Stuttgart feierte Geburtstag und brachte seine Jubiläumsveranstaltung coronabedingt zwar nicht live auf die Bühne, aber online auf den Bildschirm.

Stuttgart, 19/05/2021

Online mit dabei waren als Gratulant*innen auch viele ehemalige „Wegbegleiter*innen“ wie Samuel Wuersten, Virpi Pahkinen oder Erich Payer. Am Sonntagabend fiel im großen Finale die Entscheidung: Acht Teilnehmer*innen aus sechs Ländern hatten das Finale erreicht, die live zugeschalteten Juror*innen verkündeten die Namen der Preisträger*innen, die aus den USA, Brasilien, Südafrika, Spanien, Frankreich und der Slovakei stammen.

Die Preise für die Kategorien Tanz und Choreografie sind zwischen EUR 3.500,- und EUR 1.500,- dotiert und werden gesponsert von der Stadt Stuttgart, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie der Stiftung Landesbank Baden-Württemberg. Das Nordharzer Städtebundtheater und das Dance Theatre Heidelberg verliehen jeweils einen Assistance Prize, das Nordharzer Städtebundtheater an Arnau Pérez de la Fuente für „Single“. und das Dance Theatre Heidelberg an Jeremy Alberge für sein Solo „+10“
Auch die Zuschauer*innen stimmten online ab für die beiden mit jeweils EUR 500,- dotierten Publikumspreise: der Public‘s First Choice Award ging an Nnamdi Christopher Nwagwu für „CRUDA“, der Public‘s Final Choice Award an Eva Urbanová (Slovakei) für „The Essence“.

Die Preisträger*innen sind:
1. Preis Choreografie:
Arnau Pérez de la Fuente (Spanien) mit „Single“
Musik löst Erinnerungen aus. Die „Single“ steht als Symbol nicht nur für individuelle Emotionen, sondern auch für gesellschaftliche Zustände. Jurybegründung: „Arnau Pérez de la Fuente schuf in „Single“ eine raffinierte Choreografie, in der er auf intelligente Weise Musik, Requisiten, Licht und Kostüme einsetzt und so eine dynamische, dramaturgische und theatralische Entwicklung vorantreibt. Das Ergebnis berührte alle Jurymitglieder gleichermaßen.“

2. Preis Choreografie:
Eva Urbanová (Slovakei) mit „The Essence“
Ein Stück als Reise zu sich selbst, zur Essenz des Tanzes und des Menschseins. Jurybegründung: „Eva Urbanová zeigte mit „The Essence“ ein Bewegungsvokabular auf hohem Niveau, das poetisch Text und Zeit verbindet. Ihre engagierte Choreografie zog uns in ihre persönliche Welt. Die Jury freut sich, die Kreativität von Eva Urbanová zu würdigen.“

3. Preis Choreografie:
Breeanne Saxton (USA) mit „Legaxy xx“ Das multimediale Tanztheater spürt dem Dilemma nach, in dem sich Menschen durch das angeborene Geschlecht befinden können. Jurybegründung: „Breeanne Saxton präsentierte in ihrer Choreografie „Legaxy xx“ einen mehrdeutigen und faszinierenden Vorschlag, der sich damit auseinandersetzt, wie Gender und Schönheit wahrgenommen werden. Durch ausgeklügelte Theatralik und Bildsprache gelang es dem Stück, Fantasie mit Wahrheit zu verweben, auf kraftvolle wie sensible Weise.“

1. Preis Tanz:
Clémence Juglet (Frankreich) mit „I need to …“
Clémence Juglet folgt dem ewigen Wettlauf gegen die Zeit, in dem wir uns verausgaben und die wir doch nie beherrschen können. Jurybegründung: „Clémence Juglet performte ihr Stück höchst präzise und klug. Die Künstlerin spielte intelligent und locker mit Veränderungen der Dynamiken, mit viel Sinn für Humor und hoher Musikalität. Ihre starke Körperlichkeit und selbstbewusste Präsenz brachte das ursprüngliche Vokabular der Choreografie auf ein neues Level.“

2. Preis Tanz:
Geovan Conceição (Brasilien) mit „FISSURAR“
Geovan Conceição verarbeitet in seinem Solo die schrecklichen Kindheitserfahrungen, die er im „Citex Slum“ im nord-östlichen brasilianischen João Pessoa in Paraíba gemacht hat. Jurybegründung: „Die persönliche und instinktive Performance von Geovan Conceição bewegte die Jury. Mit seiner ausdrucksstarken Körperlichkeit und emotionalen Offenheit lieferte der Künstler eine berührende Leistung jenseits der Technik ab.“

3. Preis Tanz:
Tushrik Fredericks (Südafrika) mit „(territory) of the heart“
Tushrik Fredericks stellt das Herz in den Mittelpunkt seiner Choreografie – dieses Organ kann uns helfen, das Potenzial zu entdecken, das in uns steckt. Jurybegründung: „Tushrik Fredericks ritualisierte Performance brachte höchst konzentriert seine innere Energie nach außen. Die Fähigkeit des Tänzers, sowohl meditative als auch explosive mechanische Bewegungsqualitäten zu kanalisieren, beeindruckte die Jury.“

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