Luzerner Theater
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Frauengeführtes Theater

Wanda Puvogel wird neue Tanzchefin in Luzern

Unter der Leitung der neuen Intendantin Ina Karr sind ab der Spielzeit 21/22 drei Frauen für die verschiedenen Sparten verantwortlich. Tanzdramaturgin Wanda Puvogel tritt die Nachfolge von Kathleen McNurney an, die nach zwölf Jahren erfolgreichem Wirken das Luzerner Theater verlässt. Spartenübergreifendes Denken ist ausdrückliches Ziel des neuen Leitungsteams. Man darf gespannt sein.

Luzern, 23/05/2020

Wanda Puvogel übernimmt die Leitung der Tanzsparte am Luzerner Theater. Zuvor war sie Dramaturgin und Managerin des Bern Ballett sowie als Dramaturgin für das Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps tätig. Die Tanzdramaturgin bringt eine große Bandbreite an Erfahrungen mit: So war sie nicht nur künstlerisch-dramaturgisch, sondern auch tanzpolitisch aktiv. In Deutschland war ihre parallele Zusammenarbeit mit Anne Neumann-Schultheis beim Landesbüro Tanz Nordrhein-Westfalen und für die tanzmesse nrw einflussreich. Seit 2007 lebt Wanda Puvogel in der Schweiz, wo sie zunächst für das Bern Ballett tätig war und sich seit 2014 auch bei Danse Suisse für eine bessere Verankerung des Tanzes in der Schweiz einsetzte.

Das neue Leitungsteam unter der Intendantin Ina Karr verkörpert durch seine Erfahrungen und Überzeugungen die ‚Luzerner Dramaturgie‘: das künstlerische Konzept eines gemeinsam gedachten Theaters. Die Regisseurin und Dramaturgin Katja Langenbach wird Leiterin der Schauspielsparte, die Regisseurin Lydia Steier und Lars Gebhardt, der von der Deutschen Oper Berlin als Chefdramaturg nach Luzern kommt, werden die Sparte Musiktheater prägen. Spartenübergreifende Produktionen, ein festes Ensemble und ein höherer Anteil an Frauen auch in der künstlerischen Zusammenarbeit gehören zu den erklärten Zielen des neuen Leitungsteams. Das klingt vielversprechend.

Wanda Puvogel sieht im Tanz vor allem eine integrierende Kraft: „Tanz als internationale, in mehrfacher Hinsicht grenzüberschreitende Kunstform ist wunderbar geeignet, Menschen von ganz unterschiedlicher Prägung und Herkunft zusammenzubringen. Die durch ihn und mit ihm entstehenden Begegnungen spornen alle Beteiligten dazu an, in neue Richtungen zu denken. Das gilt für Partnerschaften und Kollaborationen in der künstlerischen Arbeit selbst, doch diese Eigenschaft ist auch wertvoll beim Dialog mit der Stadt. Tanz hat eine besondere Fähigkeit, ‚zwischen den Zeilen‘ für andere Sicht- und Lebensweisen zu sensibilisieren, zu einer Haltung der Offenheit anzuregen.“

Die gemeinsame Ausrichtung und die Freude auf ein gleichberechtigtes, spartenübergreifendes künstlerisches Wirken machen neugierig auf die kommende Spielzeit in Luzern.

 

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