Etwas für Herz und Hirn

Feierliche Verleihung des ersten Kunstpreises der Hansestadt Lüneburg für Musik und Theater an Olaf Schmidt

Der Ballettdirektor und Choreograf des Lüneburger Theaters ist der erste Preisträger des neuen Kunstpreises.

Lüneburg, 16/12/2019

Zutiefst menschlich, außerordentlich humorvoll, herausfordernd und etwas für Herz und Hirn - so fasst Laudatorin Christina Schmidt die Inszenierungen zusammen, die Olaf Schmidt auf die Bühne bringt. Der Ballettdirektor und Choreograf des Lüneburger Theaters ist der erste Preisträger des neuen Kunstpreises der Hansestadt Lüneburg für Musik und Theater. Bei einer Feierstunde im Huldigungssaal des Rathauses wurde der Kunstpreis gestern (11. Dezember 2019) erstmals verliehen. „Neugier, Kreativität und Mut treiben dich an, mit jeder Produktion gehst du ein neues Wagnis ein“, bescheinigte die Laudatorin, selbst Chefdramaturgin am Theater Regensburg, ihrem ehemaligen Arbeitskollegen.

Mit dem Kunstpreis will die Stadt künftig alle zwei Jahre einen Künstler oder eine Künstlerin bzw. einen Kulturschaffenden aus den Sparten Musik und Theater fördern. Mit der Vergabe an den Choreographen Schmidt prämiert das Kuratorium in diesem Jahr, wie es in der Begründung heißt, Schmidts großartiges Engagement für die künstlerisch-inhaltliche Weiterentwicklung des Theater Lüneburg, die damit verbundene Zielgruppenerweiterung und die Entwicklung von ausgezeichneten Musiktheaterinszenierungen. „Ihre Inszenierungen sind vom Publikum und den Medien gleichermaßen hochgelobt - zu Recht“, sagte Oberbürgermeister Ulrich Mädge in Richtung des Preisträgers. „Olaf Schmidt hat es geschafft, die Menschen in Lüneburg für die Welt des Tanzes zu begeistern“, so Mädge. Zugleich seien die Stücke von Olaf Schmidt weit über Lüneburgs Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Dabei wäre Olaf Schmidt fast Polizist geworden. Dann aber folgte er - auf Rat seines Grundschullehrers - doch seiner Leidenschaft für Tanz, Theater und Kunst. „Zum Glück“, wie er heute sagt. „Für deinen Zuspruch möchte ich mich bedanken“, sagte Olaf Schmidt in seiner Dankesrede zu seinem ehemaligen Lehrer, der extra für die Preisverleihung in Lüneburg angereist war. „Vor allem aber möchte ich mich bei meiner Company bedanken und für das große Vertrauen in mich“, so Schmidt.

Seit der Spielzeit 2013/14 wirkt Schmidt am Theater Lüneburg. 1984 hatte er sich an der Ballettakademie Hans Vogel ausbilden lassen. Daneben arbeitete er als Tänzer und Schauspieler an der Freien Volksbühne Berlin. Er wirkte als Choreograph und Ballettdirektor an Theatern in Kaiserslautern, Karlsruhe, Regensburg. Neben der Theaterarbeit in Deutschland arbeitete er als Tänzer, Ballettmeister und Choreograph in Brasilien, London, China, Spanien und Italien.

Seit Beginn seiner Tätigkeit als Ballettdirektor in Lüneburg bis heute verzeichneten die Besucherzahlen in der Sparte Tanz eine Steigerung um 100 Prozent. Die Entscheidung für Schmidt fiel bei insgesamt drei eingereichten Vorschlägen mit einer sehr deutlichen Stimmenmehrheit aus. Zur Jury zählen die städtische Kulturreferentin Katrin Schmäl, die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Partnerschaft, Birte Schellmann sowie weitere Ausschussmitglieder, der Intendant der Theater Lüneburg GmbH, Hajo Fouquet, und der Leiter der Musikschule Lüneburg, Ulrich Petersen. Beratend gehörten dem Kuratorium in diesem Jahr Hans-Martin Koch, Kultur-Autor der Landeszeitung für die Lüneburger Heide, Margit Weihe vom Theater e.novum und Axel Bornbusch von der Clubkulturwerke GmbH an.

Der Kunstpreis der Hansestadt Lüneburg für Musik und Theater 2019 ist mit einem Preisgeld von 2.000 Euro dotiert, das aus privaten Spenden bereitgestellt wird. Der Preis kann für Lebensleistungen oder als Förderpreis für Projekte vergeben werden. Der neue Kunstpreis, der Musik- und Theater-Schaffende hervorheben soll, ergänzt den bereits länger existierenden Dr.-Hedwig-Meyn-Preis, mit dem die Stadt Künstlerinnen und Künstler der Sparten Malerei, Grafik, Bildhauerei, Architektur, Dichtung und Schriftstellerei auszeichnen kann. Beide Preise werden im Wechsel vergeben.

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