I PLAY D(E)AD

„I PLAY D(E)AD“

I PLAY D(E)AD

Eine Solo-Tanzperformance von Wagner Moreira

„I PLAY D(E)AD“ möchte im Tanzen das Sterben lernen, aber nicht ohne das Leben zu feiern.

Dresden, 27/09/2017

Von Uwe E. Nimmrichter

„I PLAY D(E)AD“ möchte im Tanzen das Sterben lernen, aber nicht ohne das Leben zu feiern.
Im emotionalen Spagat zwischen dem Tod des Vaters und dem eigenen Sterbenlernenwollen eröffnet Wagner Moreira in seinem Solo ein poetisches Szenar über Pietät und Demut, Mut, Entschlossenheit und Lebensfreude und streift en passant die großen philosophischen Fragen unseres Lebens. Dabei beweist er angesichts der allgegenwärtigen Rätsel die überwältigende Kraft der Kunst.

Im achtzehnten Jahr nach dem Freitod des eigenen Vaters feiert Wagner Moreira 25 Jahre Tanz-karriere und obendrein seinen 40. Geburtstag. Die Koinzidenz dieser Ereignisse ist Anlass, um sich genau jetzt mit Leichtigkeit und Nachdenklichkeit zugleich in einem Solo dem mitunter selbstauferlegten Tabu des Freitods zu stellen, vor allem aber dem Feiern und Auskosten des Augenblicks einen Platz einzuräumen. Eine Geburtstagsfeier durch und durch bis ganz zum Schluss. Wagner Moreira erläutert nicht, will mit seiner Performance nicht erklären oder rechtfertigen. Jedem Zuschauer überlässt er es selbst und gibt Raum für Gefühle und Gedanken, die sich mit diesem schwierigen Thema verbinden. Dabei schafft er es in beeindruckender Weise die unterschiedlichen emotionalen Ebenen, Geburtstag, Feiern, Leiden und eben auch Tod zu vereinen. Teilweise spielerisch bindet er das Publikum in sein Stück ein, was eine zusätzliche Ebene schafft und die Distanz zwischen Künstler und Zuschauer auflöst.

„Durch so viele Rätsel und Fragestellungen, die objektiv, logisch und sozial nicht beantwortet werden können, bleibt mir mein Tanz als Mittel der Hinterfragung und des philosophischen Denkens und Mich-Bewegens. Solange ich mich für das Leben entscheide, bewege ich mich, tanze ich, denke ich - und existiere deshalb auch nur so.“, sagt Wagner Moreira und gibt damit zugleich sein eigenes Lebensmotto wieder, das in seiner Performance durch und durch zu erkennen ist.

Aus Anlass des „Yellow September“, der in vielen Ländern weltweit als besonderer Monat der Suizid-Prävention begangen wird, bietet „I PLAY D(E)AD“ Gelegenheit, sich dem unausweichlichen und dennoch/deshalb tabuisierten Thema „Tod“ zu widmen. Durch die vielfältigen Facetten in der Gestaltung bietet „I PLAY D(E)AD“ einem breiten Publikum verschiedene Zugangsmöglichkeiten und bleibt trotzdem vor allem das sensible Portrait eines Künstlers und seiner künstlerischen Möglichkeiten in der Begegnung mit dem Unaussprechlichen.

Die Uraufführung ist am Freitag, 29. September 2017, 20 Uhr, im projekttheater Dresden, Louisenstraße 47, 01099 Dresden. Eine weitere Vorstellung mit anschließender Podiumsdiskussion gibt es am Samstag, 30.09.2017, ebenfalls 20 Uhr. An diesem Abend wird auch ein Gebärdensprachdolmetscher anwesend sein.

Tickets sind unter kartenbestellung@projekttheater.de erhältlich. VVK-Preis 13 € / 8 €, Abendkassenzuschlag 2 €.

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