Balletthaus Am Steinberg
Balletthaus Am Steinberg

Neues Domizil für das Ballett am Rhein

Das Balletthaus der Oper ist offiziell übergeben

Stadt und Oper haben das Millionenprojekt im vorgesehenen Zeit- und Budgetrahmen fertiggestellt

Düsseldorf, 05/09/2015

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat das neue Balletthaus der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg am Freitag, 4. September, offiziell an Ballettdirektor Martin Schläpfer und Generalintendant Prof. Christoph Meyer übergeben. „Mit dem Neubau werden für unser internationales und bekanntes Ballett am Rhein optimale Voraussetzungen geschaffen. Die Tänzerinnen und Tänzer finden dort Bedingungen, die auf ihre Bedürfnisse und die modernen Trainingsmethoden genau zugeschnitten sind“, erklärte der Oberbürgermeister bei der Übergabe. Auf etwa 3.000 Quadratmetern Nutzfläche wurden fünf Säle mit Garderoben für die 45 Tänzerinnen und Tänzer sowie die Ballettschule errichtet. Die Bauarbeiten konnten – auch dank eines milden Winters – in nur zehn Monaten abgeschlossen werden.

Generalintendant Prof. Christoph Meyer: „Nahezu zeitgleich mit der internationalen Auszeichnung als 'Kompanie des Jahres', die unser Ballett am Rhein nun bereits zum dritten Mal in Folge erhalten hat, eröffnen wir das neue Balletthaus. Mit dem Bau dieses Balletthauses hat die Stadt Düsseldorf ein nahezu einzigartiges und deutliches Bekenntnis zur Kultur gesetzt, ein Zeichen, das national und auch international wahrgenommen wird. Im Namen der Deutschen Oper am Rhein danke ich herzlichst allen Verantwortlichen, die die Realisierung ermöglicht haben.“

Ensemblechef Martin Schläpfer ist glücklich: „Neben dem Stolz und der großen Freude, die ich empfinde, fühle ich vor allem Dankbarkeit und Erleichterung, dass dieses wunderbare Haus nun steht und wir es nutzen dürfen. All das Engagement jedes Einzelnen, der an diesem Projekt mitgearbeitet hat, sowie das eindeutige 'Ja' für Ballett in Düsseldorf, für das der Neubau mitunter auch steht, geben dem Ballett am Rhein einen frischen Aufwind, der uns auf dem zukünftigen Weg tragen wird.“ Nachdem bereits eine Umfrage der „Deutschen Bühne“ das Ensemble 2010 auf den 1. Platz setzte, kürte die renommierte Zeitschrift „tanz“ in ihrer internationalen Kritikerumfrage Martin Schläpfer zum „Choreographen des Jahres 2010“ und das Ballett am Rhein dreimal in Folge – 2013, 2014 und 2015 – zur „Besten Kompanie“.

In Düsseldorf-Bilk – neben dem historischen Rheinbahn-Depot „Am Steinberg“ – ist das neue Probenhaus für das international renommierte Ballett am Rhein im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) der Stadt mit dem Unternehmen Hochtief entstanden. Hochtief-Vorstand Graf von Matuschka, Mitglied des Vorstands der Hochtief AG sagte anlässlich der Übergabe: „Ich freue mich sehr, dieses wunderschöne und prestigeträchtige Gebäude pünktlich zur Vorbereitung auf die neue Spielzeit übergeben zu können. Dank der engen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper am Rhein ist es uns gelungen, ein neues Balletthaus zu errichten, das den Tänzerinnen und Tänzern optimale Trainingsbedingungen bietet.“

Der 1. Spatenstich für das neue Balletthaus der Deutschen Oper am Rhein erfolgte am 13. Oktober 2014 auf dem Gelände an der Merowingerstraße 88. Der Neubau der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) befindet sich zwischen dem denkmalgeschützten Straßenbahndepot und der Wohnbebauung an der Kopernikusstraße. Der kompakte Baukörper beherbergt zwei Ballettsäle im Original-Bühnenmaß, drei kleinere Säle mit einer optimalen Ausstattung zur Mediennutzung bei den Proben. Studio 1 ist darüber hinaus mit einer 112 Plätze umfassenden Tribüne, Licht- und Tontechnik sowie einem Hängesystem für Aushänge und Dekorationen ausgestattet. Dies ermöglicht ähnliche Probenbedingungen wie auf den großen Bühnen in Düsseldorf und Duisburg. Für die ausschließlich aus Solisten bestehende Compagnie gibt es neben Garderoben, einem Aufenthalts- und Studienraum auch Räumlichkeiten zur Rehabilitation und physiotherapeutischen Behandlung sowie Büros für das administrative Team.

Während sich der Neubau im architektonischen Ausdruck entschieden von dem heterogenen Hintergrund der Wohnbebauung absetzt und dem Ort einen prägnanten Auftritt gibt, schafft der Rücksprung im Gebäudevolumen Richtung Süden einen Ausgleich zwischen dem benachbarten historischen Depot der Rheinbahn und den übereinander angeordneten, zwölf Meter hohen Ballettsälen im Norden. Das unmittelbare architektonische Umfeld ist geprägt von der historisch industriellen Nutzung und entspricht daher in hohem Maße dem Werkstatt- und Ateliercharakter des Neubaus.

Die markante Auskragung der Westfassade richtet den Bau eindeutig auf den Zugang von der Merowingerstraße aus. Dort befindet sich das zweigeschossige Foyer, dessen gläserne Fassade den Eingangsbereich definiert und sich dadurch deutlich von der Sichtbetonfassade des Gebäudes absetzt. Das Foyer bildet den räumlichen Auftakt des großzügigen Erschließungsraums, der das Haus in seiner ganzen Länge auf allen Geschossen durchzieht und organisiert. Die Ballettsäle liegen im Erdgeschoss sowie im zweiten Obergeschoss.
 

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