Deutscher Theaterpreis DER FAUST verliehen

Bruna Andrade als „Beste Darstellerin Tanz“ ausgezeichnet

Bruna Andrade, Erste Solistin des Staatsballetts Karlsruhe, wurde am Samstagabend in Hamburg mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST geehrt für ihre darstellerische Leistung und die eindrückliche Rolleninterpretation in Der Fall M.

Bruna Andrade, Erste Solistin des STAATSBALLETTS KARLSRUHE, wurde am Samstagabend in Hamburg mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST geehrt. Ihre darstellerische Leistung und die eindrückliche Rolleninterpretation in Der Fall M. und Spiegelgleichnis waren für die Jury ausschlaggebend, sie als „Beste Darstellerin Tanz“ auszuzeichnen. 

„Ich bin überglücklich, dass ich diesen Preis bekommen habe. Danke Jörg Mannes und Reginaldo Oliveira für die wunderbaren Choreografien und danke Flavio Salamanka, meinem Partner auf der Bühne. Ohne Dich hätte ich den FAUST nicht gewonnen! Es ist so schön, dass meine Arbeit so viel Anerkennung findet!“ Die Choreografien von Reginaldo Oliveira und Jörg Mannes wurden im Rahmen des Ballettabends Mythos im März 2014 am Staatstheater uraufgeführt.

Die junge Tänzerin wurde von der Direktorin des Karlsruher Staatsballetts, Prof. Birgit Keil, und ihrem Stellvertretender, Prof. Vladimir Klos, systematisch gefördert und schließlich als festes Ensemblemitglied engagiert. Ihr Erfolg ist auch ein Beweis der hervorragenden Aufbauarbeit ihrer Entdecker. Mit ihr waren Alicia Amatriain (Stuttgarter Ballett), die ebenfalls von der Tanzstiftung Birgit Keil unterstützt wurde, in workwithinwork und Frank Bridge Variations im Rahmen des Ballettabends Fort/Schritt/Macher und Sayaka Kado (Ballett Staatstheater Nürnberg) als Cinderella in Cinderella nominiert. Die Preisträger wurden von den Mitgliedern der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgewählt. 

Bruna Andrade stammt aus Brasilien und begann ihre Tanzausbildung in Rio de Janeiro. Von 2003 an setzte sie ihr Studium als Stipendiatin der Tanzstiftung Birgit Keil an der Akademie des Tanzes Mannheim fort. Während des künstlerischen Aufbaustudiums Tanz/Bühnenpraxis wurde sie in der Spielzeit 2005/06 Mitglied des Ballettstudios des STAATSBALLETTS KARLSRUHE und zur Spielzeit 2006/07 in das Ensemble aufgenommen. 2010 avancierte sie zur Solistin, zur Spielzeit 2012/13 wurde sie von Birgit Keil zur Ersten Solistin ernannt.Sie tanzte u.a. Gamzatti in Terence Kohlers Die Tempeltänzerin, die Titelrolle in Ray Barras Carmen, Titania in Youri Vámos’ Ein Sommernachtstraum, Odette/Odile in Christopher Wheeldons Schwanensee, Myrtha und die Titelpartie in Peter Wrights Giselle, sowie Anastasia in Youri Vámos‘ Dornröschen – Die letzte Zarentochter. Außerdem war sie in Hans van Manens Adagio Hammerklavier, George Balanchines Symphony in C (2. Satz) und Heinz Spoerlis In den Winden im Nichts zu sehen. Sie kreierte Kriemhild in Peter Breuers Siegfried und die Hora Frau in Tim Plegges Momo. 

DER FAUST wurde gestern zum neunten Mal verliehen, dieses Jahr fand die Vergabe in der Hamburgischen Staatsoper statt. In Anwesenheit des Ersten Bürgermeisters der Feien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, führte der Schauspieler Ulrich Matthes als Moderator durch die Verleihung. „Innerhalb von acht Jahren hat es der Deutsche Theaterpreis DER FAUST geschafft, sich als einer der wichtigsten deutschen Kulturpreise zu etablieren, der auch außerhalb des Theaters wahrgenommen wird. Der Preis würdigt nicht nur die künstlerischen Spitzenleistungen der letzten Spielzeit, sondern zeigt auch, dass Theater ein lebendiges, zeitgenössisches Medium ist“, so Olaf Scholz im Vorfeld der Verleihung in Hamburg. Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. DER FAUST ist ein nationaler, undotierter Theaterpreis, der auf die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der Theater aufmerksam macht und diese würdigt. Er wird in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und einem jährlich wechselnden Bundesland vergeben.


Außerdem erhält der Choreograf Christoph Winkler im Bereich Choreografie den FAUST für sein Stück „Das wahre Gesicht - Dance is not enough“ am Ballhaus Ost Berlin.

Der Preis des Präsidenten geht an das Institut für Theaterwissenschaft in Leipzig.
Das Institut für Theaterwissenschaft in Leipzig zeichnet sich durch nationale wie internationale Strahlkraft und Vernetzung aus. Durch seine weltweiten Kontakte und Kooperationen ist das Institut ein unverzichtbarer wissenschaftlicher und soziokultureller Bestandteil nicht nur der Theaterstadt Leipzig, sondern auch weit über deren Grenzen hinaus. Angesichts akuter Kürzungsmaßnahmen in Wissenschaft und Bildung soll mit dem Preis daher ein Signal auch gegen die drohende Schließung dieses Instituts - als einziges seiner Art in den neuen Ländern - gesetzt werden.

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