Erste Proben beim choreografisch-integrativen Projekt „Heinrich tanzt“ in München

Erste Proben beim choreografisch-integrativen Projekt „Heinrich tanzt“ in München

„Heinrich tanzt“ wieder!

Das Blog zum choreografisch-integrativen Projekt des Bayerischen Staatsballetts

Auch dieses Jahr tauschen mehr als 100 Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums München die Schulbank gegen Tanzstudios.

München, 09/07/2014

Von Laura Tomi

„Da bin ich und schlafe“ - bei der Aufgabenstellung von Ruth Geiersberger und Norbert Graf, einen Ort zu zeichnen, an dem sich die Schüler wohlfühlen, war das Thema Schlaf zentral. Doch Zeit für Müdigkeit hatten die Jugendlichen in den letzten Tagen nicht. Ob zeichnen, laufen, tanzen, springen, rhythmisch sprechen und auch klingen; das Atmen, die Haltung nicht vergessen – die Choreografen fordern einiges von ihren Zöglingen. Die Gesichter rot, die Haarmähnen verstrubbelt, brauchte es ein paar Anläufe, um ein geeignetes Portraitfoto für das Programmheft zu schießen.

Das Resümee der letzten sieben Tage: Es wird in diesem Jahr besonders konzentriert gearbeitet - die meisten haben ja schon Erfahrungen in den Tanz-und–Schule-Projekten des vergangenen Schuljahres gesammelt. Die ersten Schritte und Spiel- und Sprechszenen sitzen, Ehrgeiz und Müdigkeit schütteln sich die Hand und Ohrwürmer nisten sich ein. Die Musik stammt durchweg aus Rock und Pop des Jahres 2000, der Jahrtausendwende, an der die meisten der Jugendlichen geboren sind – Musik, die sie natürlich überhaupt nicht kennen und selbst auch nie hören würden.

Es dauert eine Weile, bis die Basis der neuen, ungewohnt offenen Arbeitsweise verinnerlicht wird. Denn „Heinrich tanzt“ ist gedacht als ein kreatives Kontrastprogramm zum geregelten, didaktisch aufbereiteten Schulalltag. Der neue Raum muss erst richtig kennengelernt werden, sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinn. So viel Raum für Kreativität zu haben, und in seiner Kreativität ständig gefordert zu sein, ist ungewohnt und kann auch anstrengend sein. Und mit den Trainingsleitern und ChoreografInnen das „Sie“ gegen das „Du“ zu tauschen, fällt nicht allen leicht. Einige müssen mit Martina La Ragione gar den gesamten Probenprozess auf Englisch bewältigen!

Aber die kreative, offene Atmosphäre ist wichtig, schließlich soll nicht allein die Präsentation auswendig gelernter Schritte, sondern vor allem die Darstellung von eigenem künstlerischem Material im Mittelpunkt der Aufführung stehen.

Die Produktionsleiterin Simone Schulte findet: „Eine so tolle erste Woche ist doch ein guter Ausgangspunkt für die weitere Arbeit“.
 

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