Alberto Spadolini

Maler, Tänzer, Schauspieler

Der im Jahr 1907 in Ancona geborene Alberto Spadolini gilt wegen seiner unzähligen Talente und seines abenteuerlichen Lebens als eine der vielseitigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.

Riccione (Italien), 29/04/2013

Seine ungewöhnliche Karriere wurde von seinem Neffen Marco Travaglini wiederentdeckt, als dieser im Jahr 1978 in einem verstaubten Koffer auf dem Dachboden seiner Tante Dokumente, Plakate und Zeitungsartikel aus dem Besitz Spadolinis fand. Es eröffnete sich ihm schlagartig eine wunderbare Welt, was dazu führte, dass er seitdem, um noch mehr über seinen Onkel herauszufinden, intensive Recherchen in Italien, Frankreich und Deutschland führt.

Nach dem Studium der Malerei und Bühnenbildnerei am „Teatro degli Indipendenti“ von Anton Giulio Bragaglia in Rom ging Alberto Spadolini Anfang der 1930er Jahre nach Frankreich, das in jener Zeit das Ziel vieler junger Künstler war. Mithilfe einiger Freunde wurde er in der Werkstatt von Paul Colin, einem berühmten Bühnenbildner, als Dekorateur engagiert.

Durch Zufall entdeckte er sein Talent für den Tanz und zog die Aufmerksamkeit der großen Künstler der Zeit auf sich wie Max Jacob, Jean Cocteau, Paul Colin, Paul Valery und Marlene Dietrich, die in ihm eine universelle Begabung für Tanz, Choreografie, Malerei und Bühnenbildnerei erkannten. Spadolini tanzte auch in Deutschland. 1940, zum 70. Geburtstag von Franz Lehar, trat er im Berliner Admiralspalast als Solotänzer in der Operette „Die lustige Witwe“ sogar vor Adolf Hitler auf, und in Februar 1941 triumphierte er bei einem Tanzabend des Dessauer Theaters im Rahmen der „Woche italienischer Bühnenkunst“.

Sein muskulöser Körper und seine, für die damalige Epoche, provozierenden Bühnenmasken, wie Nagelverlängerungen für den tanzenden Hermes oder eine Ganzkörperbedeckung mit leuchtendem Pulver für einen griechischen Tanz lösten Staunen und Bewunderung aus. Wegen seiner Auftritte mit einem Ballett-Suspensorium als einzige Bekleidung nannte man ihn den „nackten Tänzer“.

Er stellte sich auch als Schauspieler auf die Probe mit Jean Gabin, Jean Marais und Tino Rossi und führte selbst Regie für Kurzfilme mit der Tänzerin Carmen Amaya, dem Jazzer Django Reinhardt und der Sängerin Suzy Solidor. Spadolini nahm an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen teil, wie beispielsweise in Paris, Stockholm, Brüssel und Biarritz. Nach einem bunten und erfüllten Leben starb Alberto Spadolini am 17. Dezember 1972 in Paris, wo er im Saint-Ouen-Friedhof begraben wurde.

Als Tänzer an der Opéra de Monte-Carlo trat er auf mehreren Bühnen in Europa und in den Vereinigten Staaten auf, an der Seite von Josephine Baker, Maurice Chevalier, Fernandel, Mistinguette, Maurice Dubas, Suzy Solidor und Serge Lifar.

Spadolini tanzte auch in Deutschland. 1940, zum 70.Geburtstag von Franz Lehar, trat er im Berliner Admiralspalast als Solotänzer in der Operette „Die lustige Witwe“ sogar vor Adolf Hitler auf, und in Februar 1941 triumphierte er bei einem Tanzabend des Dessauer Theaters im Rahmen der „Woche italienischer Bühnenkunst“.

Sein muskulöser Körper und seine, für die damalige Epoche, provozierenden Bühnenmasken, wie Nagelverlängerungen für den tanzenden Hermes oder eine Ganzkörperbedeckung mit leuchtendem Pulver für einen griechischen Tanz lösten Staunen und Bewunderung aus. Wegen seiner Auftritte mit einem Ballet-Suspensorium als einzige Bekleidung nannte man ihn den „nackten Tänzer“.
 

Er stellte sich auch als Schauspieler auf die Probe, mit Jean Gabin, Jean Marais und Tino Rossi, und führte selbst Regie für Kurzfilme mit der Tänzerin Carmen Amaya, dem Jazzer Django Reinhardt und der Sängerin Suzy Solidor.

Als bei seiner Tänzerkarriere der Vorhang fiel, kehrte der „nackte Tänzer“ zu seiner ersten Leidenschaft zurück, der Malerei.Seine Gemälde zeigen sowohl die typische Stimmung und die traumhaften Choreografien der Ballettabende im Palais de Chaillot als auch die Landschaften seiner „Heimaten“, von Ancona bis Paris. Er widmete sich auch der esoterischen Malerei und realisierte Bühnenbilder und Illustrationen.

Spadolini nahm an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen teil, wie beispielsweise in Paris, Stockholm, Brüssel und Biarritz. Nach einem bunten und erfüllten Leben starb Alberto Spadolini am 17. Dezember 1972 in Paris, wo er im Saint-Ouen-Friedhof begraben wurde

Alberto Spadolini in Deutschland
Zum 70.Geburtstag von Franz Lehar im Berliner Admiralspalast trat Spadolini in 1940 als Tänzer in der Operette „Die Lustige Witwe“ vor Adolf Hitler auf.

Der Kritiker Carl Weichardt schreibt im beigefügten Zeitungsartikel aus der Sammlung des Deutschen Tanzarchivs Köln:
„Lustige Witwe wie nie! Lehar-Premiere im Admiralspalast. Meister Lehars Meisteroperette ganz wie neu und wie noch nie! Ein unvergleichlicher Lehar-Abend jedoch deswegen, vor allem, weil auch wer seit dem Uraufführungsjahr 1906 vielerlei Vorstellungen des Werkes erlebt hat, wird sagen müssen: soviel Rausch und Rasse hat die ‚Lustige Witwe‘ kaum je gehabt.

So gibt Jacobys Regie auch der Choreografin Ursula Deinert alle Möglichkeiten zur Entfaltung großzügigster Schautänze. Auch im Schlussakt gibt es Auszüge von stärkstem Temperament mit Margit Symo und Alberto Spadolini. 

In Februar 1941 triumphierte Spadolini bei einem Tanzabend des Dessauer Theaters im Rahmen der „Woche italienischer Bühnenkunst“. Der Journalist Dr. Hans Walkhoff schreibt zu diesem Anlass: „Triumph südlichen Temperaments“.
„Das wichtigste beim Kunsttanz ist, dass die äußere Form mit innerem Leben und Erleben erfüllt wird. Das kann aber nur aus der inneren Wertgestaltung der tänzerischen Persönlichkeit selbst geschehen. Nur die Tanzschöpfungen, die einfach, wahr und kräftig aus dem Innern des Tänzers hervorgehen, haben die Kraft, im Innern des Beschauers zu wirken. Spadolini, der ‚italienische Kreutzberg‘ verfügt über eine solche tänzerische Persönlichkeit.“

Nach diesem Erfolg in Deutschland entdeckt auch das faschistische Italien den Tänzer. Die Zeitschrift Tempo in ihrer deutschen Ausgabe veröffentlicht Bilder von Spadolini mit dem Titel: „Der italienische Tänzer Spadolini in zwei interessanten Tanzposen als Apollo und als Bronzestatue“

Autor: Maria Fernanda Cusmano

Mehr Informationen unter: http://www.albertospadolini.it/

 

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