Monument für einen gestorbenen Choreografen

Abschied von Rudi van Dantzig

Amsterdam, 20/01/2012

Nach langer Krankheit verschied der niederländische Choreograf und Tänzer Rudi van Dantzig am 19. Januar im Alter von 78 Jahren. Der Mitbegründer des Nederlands Dans Theater und spätere Direktor des Niederländischen Nationalballetts hinterlässt über 50 Ballettwerke, die größtenteils für das Niederländische Nationalballett geschaffen, aber auch weltweit aufgeführt wurden. Neben seinem Landesgenossen Hans van Manen gilt Dantzig als Wegbereiter des niederländischen Bühnentanzes.
Dantzigs choreografische Handschrift zeugt von seinem erzählerischen Gespür und seiner Vorliebe für psychologisch fundierte und gesellschaftskritische Werke. Für „Monument für einen gestorbenen Jungen“ fand er eine ausdrucksstarke Bewegungssprache auf der Basis von klassischen und modernen Elementen. Das Ballettstück handelt von der sexuellen Selbstfindung eines Jungen inmitten einer rigiden Gesellschaft und verhalf Dantzig 1965 zum internationalen Durchbruch. „Night Island“ (1955), „Augenblicke“ (1968), „Vier letzte Lieder“(1977) sowie Inszenierungen von „Romeo und Julia“ (1974) oder „Der Schwanensee“ (1988) zählen ebenfalls zu seinen Erfolgen.
Auch als Schriftsteller machte sich Rudi van Dantzig einen Namen. Sein autobiografischer Debütroman „For a lost soldier”, in dem er seine Erinnerung an seine Kindheit, insbesondere an einen kanadischen Soldaten beschreibt, wurde 1992 verfilmt. Rudi van Dantzig wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt und zum Ritter im Orden von Oranje Nassau geschlagen.
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