Monica Fotescu-Uta und Mark Radjapov, in „Closer“

Monica Fotescu-Uta und Mark Radjapov, in „Closer“

Saisonbeginn in Dortmund

Internationale Ballettgala Nr. XIV und XV zum Auftakt

Dortmund, 25/09/2011

Das Dortmunder Ballett begann am Wochenende seine Spielzeit schon im dritten Jahr mit zwei Gala-Abenden. Xin Peng Wang konterkarierte auch diesmal selbstbewusst Kostbarkeiten aus aller Welt mit Ausschnitten aus hauseigenen Produktionen. Die Mischung bietet eine perfekte Einstimmung auf die neue Saison seiner immer souveräner tanzenden Truppe, hochkarätige Gäste aus aller Welt garantieren Glamour und Moderator Hannes Brock setzt volkstümliche Akzente.

Die Reihe von elf Pas de deux und Duetten überstrahlten zwei gegensätzliche Nummern: als Nonplusultra der reinen Klassiker zogen Herman Cornejo und Xiomara Reyes vom American Ballet Theatre, erstmals überhaupt zu Gast in Deutschland, mit einem Pas de deux aus „König Kandaules“ nach Petipa alle Register virtuoser Danse d’École. Einen Höhepunkt boten ebenfalls Jeroen Verbruggen (Les Ballets de Monte Carlo) und Nathalie Nordquist (The Royal Ballet of Sweden) mit dem Tanz des Geistes der Rose und des Mädchens aus „Le spectre de la rose“ als deutsche Erstaufführung in der unverkennbaren Handschrift von Marco Goecke, dessen Version der Fokine-Choreografie 2009 in Monte Carlo uraufgeführt wurde.

Als zweiter deutscher Kollege war Stephan Thoss vertreten mit einem Duett (Valeria Lampadova und Giuseppe Spota) aus „Blaubarts Geheimnis“, das für den Faust des Deutschen Bühnenvereins nominiert ist. Aus Wiesbaden ebenfalls angereist Anton Rudakov für den teilweise recht raffinierten Pas de trois „Principio“ von Spota.

Unbestrittener Publikumsliebling dieser Gala ist seit Jahren Steven McRae vom Royal Ballet London, der mit seinen neuen „Variations in Tap“ bestens unterhielt und mit Wayne McGregors „Chroma“ hinriss. Seine Londoner Kollegen Leanne Benjamin und Thomas Whitehead beeindruckten in Duetten von Alistair Marriot und Ludovic Ondiviela. Cédric Ygnace und Jurgita Dronina von Het Nationale Ballet brillierten mit dem Pas de deux aus dem 2. „Schwanensee“-Akt und tanzten später eine pseudoklassische Szene auf Wagners „Isoldes Liebestod“ aus dem „Tristan und Isolde“-Ballett des Polen Krzysztof Pastor. Etwas verkrampft wirkten dagegen Dortmunds Erste Solisten Monica Fotescu-Uta und Mark Radjapov in Wangs Tschaikowsky- „Elegie“, einer Studie für seine neue „Schwanensee“-Fassung, die im Mai 2012 auf die Bühne kommen soll. Beste Figur machte das Paar allerdings in Benjamin Millepieds Duett „Closer“. Den „Heimvorteil“ nutzte Wangs Kompanie – neben diversen respektablen Duetten und Solos – im Finale: da durfte sich auch das Corps de ballet mit dem Finale aus Balanchines „Rubies“ ins beste Licht setzen.

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