SMA- Ballettgala

Benefizveranstaltung im Aalto Theater Essen

Essen, 21/06/2010

Spinale Muskelatrophie, kurz SMA, ist eine grausame Krankheit. Durch einen fortschreitenden Rückgang von motorischen Nervenzellen im Rückenmark entstehen Lähmungen bis zur Bewegungsunfähigkeit.

Der neue Ballettdirektor in Essen, Ben van Cauwenbergh, kennt seit fünf Jahren den kleinen Joshua, der an dieser kaum bekannten Krankheit leidet. Deswegen haben seine Tänzer und er sowie zahlreiche weitere Mitglieder des Aalto-Theaters wie der Chor und das Orchester am Samstag vor einem ausverkauften Saal eine Benefiz-Ballettgala organisiert, um auf diese Krankheit aufmerksam zu machen. Der kleine Joshua war auch da und bekam gleich vom Ballettdirektor ein Geschenk: die Uraufführung eines Solos zu der Musik, die er gerne hört, nämlich den Titel „So soll es sein“ des Duos Ich und Ich, gesungen von Henrik Wager und getanzt von Davit Jeyranyan. Joshua war dabei mit seinem Rollstuhl auf der Bühne.

Weiter war der Abend recht bunt, mit Soli und Pas de deux aus dem Repertoire der Kompanie; scheinbar war kein Gasttänzer bereit, ohne Gage zu kommen! Das war auch gar nicht nötig, wir bekamen auch so viele Gala-Nummern auf höchstem Niveau zu sehen: den „Don Quixote“-Pas-de-deux mit dem „Drehwunder“ Adeline Pastor, oder das Solo „ Les Bourgeois“ aus „La vie en Rose“ von Ben van Cauwenbergh, ein Solo das so oft in Galas und Wettbewerben getanzt wird, und das ich das erste Mal in Wataru Shimizus Interpretation wirklich raffiniert getanzt gesehen habe! Da kann man wieder sehen, wie eine Choreografie sich verändert, wenn sie nicht vom Autor geprobt wird!

Ein weiterer Höhepunkt war die Balkonszene aus „Romeo und Julia“ in der Choreografie von Jean-Christophe Maillot, getanzt von Taciana Cascelli und Marat Ourtaev. Sie wurden anschließend zusammen mit Cleiton Diomkinas (der den Tanz mit der Puppe aus Roland Petits „Coppélia“ tanzte) und Ludmila Nikitenko, die zusammen mit Tomas Ottych einen Pas de deux aus „Leonce und Lena“ von Christian Spuck zeigte, durch Marianne Kaimer verabschiedet, die Vorsitzende des Kuratoriums vom Freundeskreis Theater und Philharmonie in Essen e.V., da alle vier Tänzer nächste Spielzeit leider nicht mehr in Essen tanzen werden.

Im Ganzen also ein gelungener Abend, der auch gezeigt hat, dass der neue Ballettdirektor durchaus schon seine Fans hat, und der die Virtuosität seiner Kompanie bestätigt.

www.sma-deutschland.de

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