Künstlerinnenpreis des Landes NRW 2008 geht an Henrietta Horn und Gudrun Lange

Düsseldorf, 24/07/2008

Wie die nordrhein-westfälische Staatskanzlei und das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration gestern mitteilten, geht der 13. Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen an die Choreografinnen Henrietta Horn und Gudrun Lange, zwei Frauen mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten. Kreativ und experimentierfreudig sind jedoch beide Preisträgerinnen. „Die Arbeiten spiegeln die ganze Bandbreite möglicher choreografischer Konzepte wider“, sagte Frauenminister Armin Laschet zur Entscheidung der Jury. Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff hob hervor: „Die Leistungen der beiden Choreografinnen sind nicht nur Ausdruck der langen Tanztheatertradition in Nordrhein-Westfalen, sondern bestätigen auch die hohe Qualität der künstlerischen Arbeit in unserem Land.“ Henrietta Horn wird mit dem 10.000 Euro dotierten Hauptpreis ausgezeichnet. Mit ihr, so die Jury, werde eine Künstlerin geehrt, die „unbeeindruckt von allen Modetrends und Extremen des aktuellen Tanzspektrums beharrlich auf der Suche nach einer eigenen Körpersprache für den zeitgenössischen Tanz ist“. Horns Oeuvre ist breit angelegt. Von 1999 bis Sommer 2008 leitete sie die Geschicke des Folkwang-Tanzstudios, dem sie ein prägnantes Gesicht verlieh und zu internationalem Renommee verhalf.
Gudrun Lange erhält den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis. In der Begründung der Jury heißt es: „Die Choreografin hat innerhalb weniger Jahre mit einer Reihe von Stücken gezeigt, dass sie mit klugen Konzepten und großer Experimentierfreude Produktionen entwickeln kann, die in neue Richtungen weisen. Dabei gelingt es ihr, eigenwillige Werke zu konzipieren, die sich dem Zuschauer dennoch von selbst erschließen. Gleichzeitig bricht Gudrun Lange bewusst - und ohne dabei an Qualität zu verlieren - mit dem gängigen Tänzer- und Körperbild und eröffnet dem Publikum neue Sichten auf Tanzkunst.“ Minister Armin Laschet wird die Preisverleihung am 28. August 2008 im Rahmen der Internationalen Tanzmesse NRW im Capitol-Theater Düsseldorf vornehmen.
Am 14. September 2008 werden die beiden Preisträgerinnen im Kulturzentrum Fabrik Heeder in Krefeld zu sehen sein. Henrietta Horn mit dem Stück „Solo“ und Gudrun Lange mit dem Stück „Fernsehabend“.
Der seit 1996 vom nordrhein-westfälischen Frauenministerium und der Kulturabteilung der Staatskanzlei gemeinsam geförderte Künstlerinnenpreis wird jedes Jahr in einer anderen Kunstsparte vergeben. So kann die Landesregierung auf besondere Leistungen oder auch Defizite in verschiedenen Kunstsparten gezielt aufmerksam machen. Der Künstlerinnenpreis besteht aus einem Hauptpreis für das Gesamtwerk einer Künstlerin sowie einem Förderpreis zur Ermutigung einer Nachwuchskraft. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Künstlerinnen. Auch die Jury ist überwiegend weiblich besetzt. Der Preis soll die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Werk von Künstlerinnen lenken, die teilweise bereits seit Jahren Kunst und Kultur in NRW wesentlich mitgestalten.

Links: www.frauenkulturbuero-nrw.de

 

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