Jiří Kylián zum 70.

Der tschechische Choreograf feiert Geburtstag

Als langjähriger Direktor des Nederlands Dans Theater (NDT) prägte Jiří Kylián das Verständnis von Tanz nachhaltig. 2009 verabschiedete er sich mit seiner 100. Choreografie von der Kompanie. Heute wird er 70 Jahre alt.

München, 21/03/2017

1947 als Sohn einer Tänzerin geboren, begann Jiří Kylián schon früh seine Tanzausbildung an der Ballettschule des Prager Nationaltheaters und setzte diese am Prager Konservatorium fort. 1967 gelangte er mit einem Stipendium des British Council an die Royal Ballet School - wo er prompt von John Cranko entdeckt wurde.

Von Stuttgart aus startete er seine Karriere als Choreograf, zunächst mit einem Pas de deux zu selbst komponierter Musik für die Noverre-Gesellschaft. Darauf folgte die Arbeit „Viewers“ am Nederlands Dans Theater (NDT), die den Beginn seines künstlerischen Wirkens in Den Haag einleitete.

Gerade 30 geworden, übernahm er dort die künstlerische Leitung des Nederlands Dans Theaters. Als künstlerischer Direktor prägte Jiří Kylián über zwanzig Jahre lang das Verständnis von Tanz nachhaltig. Seine künstlerischen Werke spannen sich besonders in den frühen Jahren zwischen klassischem Ballett, Volkstanz und Modern Dance wie in „Sinfonietta“ (1978) und „Dream Dances (1979). Ohne je das klassische Ballett als Basis zu verlieren, widmete sich Kylián zunehmend der Abstraktion wie auch der Erweiterung seiner Choreografien durch Videos und Projektionen. Dabei entstand unter anderem das Filmprojekt „Car Men“ (2006).

2009 nahm er mit seiner 100. Choreografie „Memoires d'Oubliettes“ endgültig Abschied von der Kompanie des NDT. Seit 2014 ist er Professor an der Codarts / Rotterdamse Dansacademie.

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